Wiener Festwochen

Via spanisches Theater zurück in die Steinzeit

Nurith Wagner-Strauss
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El Conde de Torrefiels „Una imagen interior“ enttäuschte bei pompöser Aufmachung mit alberner Geschwätzigkeit.

Der große Wiener Welt-Poet H. C. Artmann hat einst einen entzückenden Einakter geschrieben, „Erlaubent, Schas, sehr heiß bitte!“. Er spielte mit dem Kontrast der bitteren Realität und der wilden Kraft der Einbildung. Als ob er geahnt hätte, was 2022 den Wiener Festwochen entfahren würde! Die groß angekündigte Weltpremiere „Una imagen interior“, sie ergab am Mittwoch nicht viel mehr als heiße Luft.

Dem Theaterkollektiv El Conde de Torrefiel aus Spanien gelangen mit großem Aufwand zwar spektakuläre Bilder – aufgemotzt durch aufdringliche Musik, Licht-Spielereien und Geräusche. Doch der Text eines eitlen Icherzählers (in englischen und deutschen Übertiteln übertragen) geriet so banal, dass die 90 Minuten im Museumsquartier zur post-dramatischen Tortur wurden. Tanya Beyeler (Regie) und Pablo Gisbert (Regie und Text), die vom Festival diesmal zu den „Visiting Artists“ hochstilisiert wurden, enttäuschten mit ihrer als Installation getarnten Performance einer Welterklärung.

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