Kurt Kribitz: Ein Leidenschaftlicher für das gedruckte Wort 

(c) Marija Kanizaj
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Der Styria-Vorstand Kurt Kribitz ist am Donnerstag 64-jährig verstorben. Er war einer jener Manager, denen man früher das Attribut „Sir“ verliehen hat.

In einer von lauten Tönen, kurzlebigen Trends und bunten Selbstdarstellern geprägten Branche war er eine echte Ausnahmeerscheinung: ruhig, gelassen, konzentriert. Styria-Vorstand Kurt Kribitz ist am Donnerstag im Kreis seiner Familie nach einer schweren Erkrankung verstorben.

Kribitz hatte die Höhere Graphische Bundes- Lehr- & Versuchsanstalt in Wien absolviert und war anschließend in leitenden Positionen im Druck- und Verlagswesen sowie in der Verpackungsindustrie tätig gewesen. Berufsbegleitend absolvierte er den Exportlehrgang an der Universität Graz sowie ein Marketingstudium an der Fachhochschule. Kribitz ist 2002 im Zuge der Internationalisierung zur Styria gestoßen und war seit 2004 als Geschäftsführer der Styria-Printgroup erfolgreich tätig. 2016 wurde Kurt Kribitz in den Vorstand berufen. „Wie unverzichtbar die Rolle der Medien ist, wird uns täglich vor Augen geführt. Mutige, verantwortungsvolle und reflektierte Mitarbeiterinnen, die unbeeinflusst ihrer freien journalistischen Arbeit nachgehen können, sind dafür unerlässlich“, sagte er über seine mitunter krisengebeutelte Branche.

Markus Mair, Vorstandsvorsitzender, würdigte den Verstorbenen: „Kurt Kribitz war ein sehr guter Vorstandskollege, der mit seiner ganzen Erfahrung im Druckbereich, in der Logistik und im Kaufmännischen sehr wesentlich zur erfolgreichen Entwicklung der Styria-Gruppe in den vergangenen Jahren beigetragen hat. Dafür gilt ihm größter Dank. “

Vorstandskollege Bernhard Kiener meinte: „Mein größter Respekt gilt der Hingabe und Expertise, mit der Kurt Kribitz den Wandel unserer Branche mit all seinen Facetten mitgeprägt hat. Dabei hat er nie vergessen, dass es das Feuer zu erhalten und nicht die Asche zu verteidigen gilt. Seine bewundernswerte Ruhe und strategische Klarheit bzw. seine große Persönlichkeit werden mir fehlen.“

Friedrich Santner, Aufsichtsratsvorsitzender Styria Media Group, sagte: „Mit Kurt Kribitz verliere ich einen lieben Freund und langjährigen Weggefährten. Die Styria Media Group AG ist ihm zu großem Dank verpflichtet. Sein Fleiß, seine Verlässlichkeit und sein umfassendes Wissen haben wesentlich zum Erfolg der letzten Jahre beigetragen. Er wird uns allen sehr fehlen, und unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie.“

Kribitz war einer jener Manager, denen man früher das Attribut „Sir“ verliehen hat: immer höflich, immer freundlich, immer klar in der Sache. Kribitz war nach seinen langen Jahren unter Druckern auch nach dem Sprung in die erste Ebene eines Medienkonzern stets auf Augenhöhe mit allen Mitarbeiterinnen geblieben. Vielleicht auch wegen seiner Vergangenheit wusste er um Respekt und Anerkennung für jene, die auch physisch eingesetzt sind. Der Vorstand war für seinen langen Verhandlungsatem bekannt – und für seinen ausgeprägten Pragmatismus. Es ging dem 64-Jährigen stets um die Sache, weniger um sich. Und vor allem um die Styria, deren Position des größten privaten Medienunternehmens ohne ausländische Beteiligung im Land er auszubauen half. 

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