Promenade, Gastro, Wohnungen: Soulier Real Estate und Moser Wohnbau & Immobilien Wien gewannen das Bieterverfahren und entwickeln die Baufelder Pier 01 und Pier 05 am nördlichen Seeufer.
Das südliche Ufer ein Park, das nördliche urban: so sieht es das 2021 finalisierte Leitbild „Seeterrassen“ vor, das nun die Sieger des Bietverfahrens im Quartier Seeterrassen umzusetzen haben. Soulier Real Estate („Pier 01“) und Moser Wohnbau & Immobilien („Pier 05“) sehen zwei Hochhausprojekte zum Wohnen und Arbeiten mit insgesamt rund 63.700 m² oberirdischer Bruttogeschoßfläche vor. Erstmals kommt dabei der neue Gebäudestandard der Seestadt, aspern klimafit, zur Anwendung (siehe Kasten).

Im Juni 2021 startete das Bietverfahren. „Uns war aufgrund der Prominenz des Ortes, der Dimension der Projekte und unseres Anspruchs an innovativen Städtebau enorm wichtig, die Grundlagen für die zukünftigen Entwickler bestmöglich aufzubereiten“, erklärte Gerhard Schuster, CEO der Entwicklungsgesellschaft für aspern Seestadt, bei der Vorstellung der Sieger. 70 Investoren wurden angesprochen, 50 Interessenten antworteten mit Ideen, zehn Angebote für jedes Baufeld wurden konkretisiert.
Lili am See
Ingrid Soulier, gemeinsam mit ihrem Mann Philippe Geschäftsführerin der Soulier Holding GmbH und Miteigentümerin von Soulier Real Estate, sieht in den rund 33.000 m² oi BGF ihres Baufelds H1, auf dem vornehmlich Mietwohnungen entstehen sollen, enormes Potenzial: „Wir haben uns mit unserem Team seit mehr als 20 Jahren bei einer Reihe von Projekten im hochwertigen ökologischen Wohnbau - wir arbeiten mit Erdwärmesondefeldern - erarbeitet. Beim „Pier 01“ freuen wir uns auf neue Herausforderungen – allen voran das Arkadenkonzept mit einer durchmischten, gewerblichen Erdgeschoßzone, die es so selten gibt – vor allem nicht im Neubau. Dieses einzigartige Projekt wird „Lili am See“ heißen.“

Seit 2016 ist der aus dem Zillertal stammende Entwickler Moser Wohnbau & Immobilien auch in Wien tätig. Eigentümer und Geschäftsführer Stefan Moser war von der Lage mit Seeblick und U-Bahn-Nähe überzeugt und sieht die Zusammenarbeit mit der Wien 3420, der Seestädter Einkaufsstraßengesellschaft als Partner für die EG-Zone und den begleitenden Gremien bei den bevorstehenden Realisierungswettbewerben als spannenden Prozess.

Rund 31.000 m² oi BGF birgt sein „Pier 05“, der unmittelbar an das Quartier „Am Seebogen“ anschließt und nur wenige Schritte vom Seeparkquartier im Süden entfernt ist. „Wir suchen nach Entwicklungen, die uns begeistern und herausfordern. Dieses Projekt in der Seestadt – im größten Stadtentwicklungsgebiet Europas – mitzugestalten, ehrt uns. Wir dürfen Teil vom Erfolg der Entwicklung Seestadt sein“.
Next steps: Realisierungswettbewerbe
Nun wird der offene, zweistufige Architektenwettbewerb folgen, begleitet vom multidisziplinären aspern Beirat und unterstützt von der Lenkungsgruppe Hochhäuser. Dabei dient das Fachkonzept „Hochhäuser“ des STEP 2025 als Leitlinie, das unter anderem die maximale Bauhöhe von Hochhäusern vorgibt: Pier 01 mit 65 m, Pier 05 mit 82 m. Baubeginn wird voraussichtlich 2025 sein, die ersten Wohnungen sind, äauft alles nach Plan, 2027 ebenso beziehbar wie die Schanigarten am See besuchbar. In der Seestadt werden die Immobilienentwickler zudem vom multidisziplinären aspern Beirat unterstützt.
aspern klimafit
Ein multidisziplinäres Experten-Team unter Führung des FH Technikum Wien, dem Institute of Building Research & Innovation ZT Gmbh und Urban Innovation Vienna entwickelten die neuen aspern klimafit - Standards:
- Niedrigstmöglicher Energieverbrauch durch hocheffiziente Gebäudehüllen und hocheffiziente Klimatisierungstechnologien mittels Fernwärme, Bauteilaktivierung und Niedertemperaturheizsystemen
- Maximale Nutzung erneuerbarer Energieträger vor Ort aus Solarenergie und Umgebungswärme, mit hohem Eigenversorgungsgrad und Nutzbarmachung von Stromüberschüssen zur Versorgung moderner E-Mobilität
- Gezielte Vermeidung sommerlicher Überwärmung durch optimierte Fassadengestaltung, außenliegenden Sonnenschutz und Nutzung der Bauteilaktivierung zur Kühlung
- CO2-reduzierte Gebäudeerrichtung – Verringerung des Bedarfs an „grauer Energie“ durch kreislaufwirtschaftliche Konzepte