Wien-Penzing

Missbrauchsverdacht: Wien tauscht Kindergartenleitung aus

(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Die Leitung des städtischen Kindergartens, in dem es zu vier Missbrauchsfällen gekommen sein soll, ist nicht mehr im Dienst. Stadtrat Wiederkehr kündigt zudem ein "Kinderschutzkonzept" an.

Nach Bekanntwerden von Missbrauchsverdachtsfällen in
einem städtischen Wiener Kindergarten hat die Stadt Wien am Freitag erste Maßnahmen angekündigt. "Es wird eine neue Leitung am Standort in Penzing geben", sagte der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) bei einer Pressekonferenz. "Die alte ist nicht mehr im Dienst.“ Denn es sei jetzt schon klar, dass die Kommunikation am Standort nicht zufriedenstellend war. „Die Eltern wurden zu spät über die Vorfälle informiert“, meinte der Stadtrat.

Zusätzlich werde es auch eine neue Regionalleitung geben. Diese soll den betroffenen Standort auch begleiten. „Es geht jetzt vor allem darum, das Vertrauen der Eltern wieder zurückzugewinnen", erklärte Wiederkehr. Außerdem soll ein Kinderschutzkonzept für die städtischen Kindergärten ausgearbeitet und die Standards erhöht werden. Wann dieses Konzept fertig sein wird, konnte der Stadtrat noch nicht sagen. Man werde aber mit externer Unterstützung über den Sommer intensiv daran arbeiten.

Psychologische Unterstützung

Als dritte Maßnahme werden das Kinderschutzzentrum Wien und der Verein „Die Möwe", Eltern und Kinder am Standort psychologisch betreuen. Zudem werde es eine Mediation mit Eltern und Pädagoginnen am Standort geben. Dabei soll geschaut werden: „Wie arbeiten wir für die Bildungschancen der Kinder zusammen“, sagte der Vizebürgermeister. 

Es "ist klar, dass wir unmittelbar handeln müssen", betonte
Wiederkehr. Das Vertrauen der Eltern ist zerrüttet. Das habe ein
Elternabend gestern gezeigt. "Der Elternabend war vertraulich, aber was ich sagen kann, ist, dass die Kommunikation mit dem Standort nicht zufriedenstellend war Kommunikation mit
den Eltern nicht zufriedenstellen gelaufen ist." Es sei seine
Aufgabe, dieses Vertrauen wieder herzustellen, weshalb auch diese Sofortmaßnahmen getroffen wurden, meinte der Neos-Politiker.

„Sehr komplexer Fall“ 

Konsequenzen für die scharf kritisierte MA 10 gibt es nicht. Wiederkehr möchte die Ergebnisse der eigens eingerichteten Kommission abwarten, bevor mögliche weitere Maßnahmen gesetzt werden. 

Die von der Stadt eingesetzte unabhängige Kommission, soll nun
lückenlos analysieren und Aufklärung betreiben - "über den Fall,
aber auch um für die Zukunft zu lernen", betonte der Stadtrat. Der
Fall selbst sei "sehr komplex". Das Gremium soll Anfang Juli einen Bericht vorlegen. Wie berichtet gibt es mittlerweile vier Verdachtsfälle. 

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