Mit Fisch, Wein und der Gelegenheit zur Erholung in lieblicher Landschaft wirbt Hagnau um Gäste.
Ruhig liegt der See vor uns. Spiegelglatt ist er bei der Ausfahrt am Vormittag. Heike Winder holt die Netze ein, die sie Stunden zuvor ausgelegt hat. Da war es noch finster. Mühelos sieht das Ziehen und Wickeln bei der Fischerin vom Bodensee aus. Doch sie verrichtet athletische Arbeit. 80 Meter lang sind die Netze, ihre Maschen müssen peinlich genau gearbeitet sein: 28 bis 32 Millimeter, damit nicht zu kleine Fische hängen bleiben. Auf den ersten Fang in der richtigen Größe muss Frau Winder warten. Erst kommen nur Dreikantmuscheln herauf, eine neuere Plage. Dann zappelt ein Aal im Netz, ein Hecht, ein Barsch, der Kretzer. Schließlich hängen immer mehr Felchen drin, die beliebtesten Fische hier.
Bei dieser Ausfahrt kommt eine erkleckliche Menge zusammen. Zurück in Hagnau kriegen wir in der Pension der Familie Winder frisch geräucherten Fisch serviert. Sie erzählen von ihrer Arbeit. 175 Fischer habe es einst gegeben, am großen See am Alpenrand, den sich die Schweizer, Vorarlberger, Bayern und Badischen teilen. Heute seien die Rechte auf 80 Fischer limitiert, aber bloß etwas mehr als 60 gehen noch diesem Beruf nach. Praktisch als Nebenerwerb: „Nur Fischen geht gar nicht mehr.“