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Perspektiven

Nachhaltig digital in die Zukunft

Thomas Arnoldner, CEO der A1 Telekom Austria Group: „Wir setzen uns sehr intensiv mit allen Aspekten der Nachhaltigkeit auseinander. 2021 ist es uns gelungen, unsere CO2-Emissionen um 20 % zu reduzieren.“
Thomas Arnoldner, CEO der A1 Telekom Austria Group: „Wir setzen uns sehr intensiv mit allen Aspekten der Nachhaltigkeit auseinander. 2021 ist es uns gelungen, unsere CO2-Emissionen um 20 % zu reduzieren.“(c) A1
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Interview: Welche konkreten Chancen eröffnet die Digitalisierung und wie kann sie mit der Erfüllung von Nachhaltigkeitszielen in Einklang gebracht werden? Antworten von Thomas Arnoldner, CEO der A1 Telekom Austria Group.

Herr Arnoldner, die Digitalisierung ist nicht erst seit Corona ein Thema, das in Österreich immer mehr Fahrt ­aufnimmt. Mehr Initiativen aus ­Wirtschaft und Politik gibt es zu kaum einem anderen Thema. Wo ­stehen wir?

Thomas Arnoldner:
Die Krisen der letzten Jahre haben unser Leben auf vielen Ebenen beeinflusst und verändert. Sie haben uns aber auch gezeigt, dass die Digitalisierung in unserer Lebensrealität angekommen und auch eine Notwendigkeit geworden ist, um resilienter zu sein.
Technologie entwickelt sich parallel dazu auch immer schneller weiter und eröffnet dadurch wiederum ganz neue Digitalisierungs-Chancen, Stichwort 5G. Das stellt uns nicht nur als Unternehmen, das die Digitalisierung vorantreibt, vor neue Herausforderungen. Es ist auch gesellschaftlich ein Riesenthema. Wir haben nämlich, so ist mein Eindruck, den Faktor Mensch noch nicht als das erkannt, was er in der Digitalisierung ist: das wichtigste Element. Wir sind also als Gesellschaft gefordert, den Menschen die Vorteile der Digitalisierung näher zu bringen, Ängste abzubauen und – das ist mir besonders wichtig – auch in die digitale Bildung massiv zu investieren. Das hilft uns wirtschaftlich, wenn es darum geht Mitarbeiter:innen zu finden, die mit uns die digitale Zukunft gestalten wollen, und gesellschaftlich, wenn wir schon von klein auf lernen, mit der digitalen Welt umzugehen.

Ein oft gehörter Kritikpunkt an der ­Digitalisierung im Allgemeinen ist die fehlende Nachhaltigkeit und ein ­unterstellter negativer Einfluss auf die ­Klimaziele, die wir uns als Gesellschaft vornehmen sollten. Bringt die Digitalisierung wirklich mehr als sie uns kostet?

Das Gegenteil ist der Fall. Wir werden den Herausforderungen des Klimawandels nicht ohne Digitalisierung begegnen können. Ohne Digitalisierung sind unsere Klimaziele schlicht nicht erreichbar. Das einfachste Beispiel dafür ist Home-Office. Die gut ausgebaute digitale Infrastruktur ermöglicht es unseren Kund:innen ­unterschiedlichste digitale Anwendungen unabhängig zu nutzen, ohne dafür mit dem Auto ins Büro fahren zu müssen. Eine klimaschonendere Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln stößt vor allem im ländlichen Bereich schnell an Grenzen. Gerade dort ist eine stabile Anbindung mit 5G und Glasfaser ein wesentlicher Standortfaktor und erhöht die Lebensqualität der Bevölkerung.Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Umweltbilanz aus, sondern bedeutet auch einen Zugewinn von Zeit für die Betroffenen, die nicht mit dem Pendeln verbracht werden muss, und spart noch dazu Emissionen.

Der Effekt der Digitalisierung geht aber noch viel weiter: In nahezu allen Technologien, die wir benötigen, um die Klimaziele zu erreichen, steckt Digitalisierung drinnen. Seien es smarte Energienetze, die wir brauchen, um nachhaltige Energieträger nutzbar zu machen, oder e-Mobility. Das alles ist ohne Digitalisierung in all ihren Facetten nicht denkbar. Und dann haben wir noch nicht einmal die anderen großen Themen wie intelligente Verkehrssteuerung, smarte Gebäudetechnik oder ressourcenschonende Produktionsprozesse und digitalisierte Landwirtschaft gestreift.

Reicht das, um die ­Digitalisierung „grün“ zu machen?

Natürlich nicht. Es ist ein erster Schritt in einem der Bereiche, die einen wesentlichen Einfluss auf unseren CO2-Fußabdruck haben. Wir betreiben unser Mobilfunknetz in Österreich bereits seit 2014 CO2-neutral, auch das ist eine Möglichkeit, die Digitalisierung nachhaltiger zu gestalten. Aber auch das ist natürlich nicht das Ende des Liedes. Wir haben nun ESG-Ziele (Environment, Social, Governance) einen wesentlichen Platz in unserer Unternehmens-Strategie eingeräumt und messen uns auch sehr konkret an ihnen. Das ist für jedes Unternehmen eine steile Lernkurve. Man kann nur in den seltensten Fällen eine gute Lösung für das eigene Unternehmen einfach zukaufen. Zu individuell sind die unternehmerischen Problemstellungen. Was man aber machen kann: Man kann mit klugen Köpfen eigene Lösungen erarbeiten und das Thema von möglichst vielen Seiten beleuchten. Die Frage, die man sich immer stellen muss: Was sind die „Big Swinger“, wo macht es den größten Unterschied, ob wir nachhaltig denken und handeln? Wenn wir es schaffen, die Digitalisierung durchgängig nachhaltig zu gestalten, können wir als Branche ein „Big Swinger“ sein und viele andere Branchen maßgeblich dabei unterstützen, selbst nachhaltig zu werden. Wir haben als A1 Group ein wesentliches Ziel: Wir wollen bis 2030 klimaneutral sein.

Welche Trends sehen Sie im ­Bereich der Nachhaltigkeit, was sind die ­erwähnten „Big Swinger“?

Für mich zeigt sich immer eindeutiger, dass die Kreislaufwirtschaft ein Thema ist, dem wir zu wenig Bedeutung beimessen. Recycling, Wiederaufbereitung, Teilen und längeres Benutzen sind konkrete Möglichkeiten, um nachhaltig mit wertvollen Ressourcen umzugehen.
So ist es uns im Jahr 2021 gelungen, gruppenweit 580.000 Endgeräte durch Recycling und Refurbishment länger im Kreislauf zu halten. Seit kurzem bieten wir auch refurbished Smartphones bei A1 an. Unsere Marke bob geht noch weiter und vermittelt den Kund:innen Miet-Smartphones mit einem Partner-Unternehmen. Damit unterstützen wir unsere Kund:innen dabei, achtsamer mit den Ressourcen umzugehen, ohne auf den Komfort eines aktuellen Smartphone-­Modells verzichten zu müssen.

Aber auch im Energie-Sektor steckt extrem großes Potential. Sei es, den Strom mit eigenen Photovoltaik-Parks selbst nachhaltig zu erzeugen, oder dafür zu sorgen, dass Rechenzentren einfach viel weniger Strom brauchen. Das sind alles Zugänge, die wir ausprobiert und für unsere Zwecke verfeinert haben.

Man stößt aber, im europäischen Kontext, gerade im Energiebereich oft an Grenzen. In Österreich zum Beispiel haben wir einen hohen Anteil an nachhaltigen Energieträger, auf die wir zurückgreifen können, Strom aus Wasserkraft als Beispiel. Das sieht in anderen Ländern leider deutlich anders aus und stellt uns, gesamtunternehmerisch als A1 Group, natürlich vor Herausforderungen.

Sie haben vorher gesagt, dass man sehr schwer passende Lösungen ­einfach zukaufen kann, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Wie lösen Sie diesen gordischen Knoten?

Wir setzen uns seit einiger Zeit sehr intensiv mit allen Aspekten der Nachhaltigkeit auseinander. Vergangenes Jahr haben wir eine Green Electricity Policy verabschiedet und es ist uns gelungen, unsere CO2-Emissionen um 20 % zu reduzieren. Ein eigenes Team koordiniert unsere Aktivtäten zentral und erarbeitet immer neue Vorschläge, wie es uns noch besser gelingen kann, nachhaltiger zu werden. Wir wissen aber auch, dass ein kleines Team nicht in alle Themenbereiche vollen Einblick haben kann, und haben daher Mitarbeiter:innen aus der ganzen A1 Group aufgerufen, den Start-Up-Gedanken mit Nachhaltigkeit zu verknüpfen und Ideen zu erarbeiten, die uns helfen können. Und es stimmt auch hier: Je mehr Menschen auf ein Thema draufschauen, desto mehr Ansätze entstehen, mit denen man nicht gerechnet hätte. Ich bin auch stolz, dass das A1 Team sich bei diesem so wichtigen Thema so stark engagiert.

Das Unternehmen

Seit September 2018 ist Thomas ­Arnoldner CEO der A1 Telekom ­Austria Group. Das an der Wiener Börse gelistete Unternehmen ist ein führender Anbieter für digitale Services und Kommunikationslösungen im CEE-Raum mit rund 26 Millionen Kunden in sieben Ländern unter der Marke A1: in Österreich, Belarus, Bulgarien, Kroatien, Nordmazedonien, Serbien und Slowenien. Rund 18.000 Mitarbeiter haben im Geschäftsjahr 2021 4,75 Mrd. Euro Umsatz erzielt.

Seit 2020 ist das Thema ESG eine tragende Säule der Unternehmensstrategie und trägt damit zum Wachstum des Unternehmens und zur nachhaltigen Erreichung von gesellschaftlichen Zielen bei. Seit 2021 ist das Unternehmen Mitglied der European Green Digital Coalition. Gemeinsam mit dem Institut für Wirtschaftsforschung, EcoAustria, in Kooperation mit dem Fraunhofer-­Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) hat die A1 ­Telekom Austria Group im selben Jahr eine Studie unter dem Titel ­„Digitalisierung und Klimawandel: Hebeltechnologien, -anwendungen und Gesamteffekt der Digitalisierung auf die CO2-Emissionen“ durchgeführt und gezeigt, dass die digitale Infrastruktur einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Als europäische Unit von América Móvil, einem der weltweit größten Mobilfunkbetreiber, hat die Gruppe ihren Firmensitz in Wien und ermöglicht Zugang zu weltweiten Lösungen.

Weitere Informationen unter: 
www.a1.net

Information

Diese Seiten erscheinen als Medienkooperation mit der „Presse“ und werden finanziell unterstützt von der A1 Telekom Austria Group.

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