Interview

Kinder bedeuten für Frauen noch immer einen Karriereknick

Kinder bedeuten für Frauen noch immer einen Karriereknick
Kinder bedeuten für Frauen noch immer einen Karriereknick(c) Clemens Fabry, Presse
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Mütter kommen bei uns spät, in Teilzeit und mit weniger Einkommen retour aus der Karenz, sagt Sonja Spitzer von der Uni Wien.

Die Presse: Was haben Sie in Ihrer neuen Studie herausgefunden?

Sonja Spitzer
: Die wichtigste Erkenntnis sind die regionalen Unterschiede im Erwerbsverlauf nach der Geburt eines Kindes – für Frauen, nicht für Männer, da unterscheidet sich wenig: Hierzulande sind 60 Prozent der Frauen zum zweiten Geburtstag des Kindes zurück auf dem Arbeitsmarkt. In Nordeuropa, Frankreich oder den Niederlanden sind es um die 80 Prozent. Und hierzulande nehmen Frauen eher Teilzeitstellen an, während Skandinavierinnen wieder Vollzeit arbeiten. Das Einkommen von Müttern im deutschsprachigen Raum bekommt dadurch einen extremen Knick.

Was machen andere also anders?

Nordische Länder haben Kinderbetreuung auch im ländlichen Raum, und sie beginnt früher – das Kind in die Krippe zu geben ist selbstverständlicher. Die Unternehmenskultur unterscheidet sich, Meetings werden nicht zu spät angesetzt. Was aber langfristig am wichtigsten ist, sind Unterschiede in den Normen. Meine Co-Autorin Angela Greulich, die als Deutsche in Frankreich arbeitet, sagt, dass es dort den Begriff der Gluckenmutter gibt statt dem der Rabenmutter.

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