Notwehr

Ermittlungen gegen Wiener Polizisten wegen erschossener Pensionistin eingestellt

Die 67-Jährige war im Jänner 2021 in ihrer Wohnung in Wien-Hietzing getötet worden. Die Staatsanwaltschaft ist nun zu dem Ergebnis gekommen, dass es Notwehr war.

Am 5. Jänner 2021 war eine 67-Jährige in ihrer Wohnung in Wien-Hietzing von der Polizei erschossen worden. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen in diesem Fall nun eingestellt. Das teilte Behördensprecherin Nina Bussek am Freitag mit. Damit ist klar, dass der Beamte, der den tödlichen Schuss abgegeben hat, strafrechtlich nicht zur Verantwortung gezogen wird.

Die Staatsanwaltschaft sei nach umfangreichen Ermittlungen - es wurden auch mehrere Sachverständigen-Gutachten eingeholt - zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Notwehrsituation gegeben war. Der Waffengebrauch war damit gerechtfertigt, sagte Bussek. Die am Einsatz beteiligten Beamten hätten sich "vorschriftskonform verhalten“. Die Schussabgabe sei zur Abwehr eines gegenwärtigen Angriffs gerechtfertigt gewesen.

Mit Messer bedroht

Die 67-Jährige hatte zunächst ihre Heimhilfe mit einem Messer bedroht. Die Pensionistin soll psychisch beeinträchtigt gewesen sein. Ihr Erwachsenenvertreter hatte ihr die Heimhilfe besorgt, mit der sie angeblich nicht einverstanden war. Vermutlich wollte sie diese aus ihrer Wohnung bringen. Die Heimhilfe war jedenfalls von der mit einem Küchenmesser bewaffneten Frau eingeschüchtert bzw. verschreckt und verständigte den Notruf. Die eintreffenden Beamten soll die 67-Jährige dann an der Wohnungstür mit dem Küchenmesser bedroht haben. Daraufhin wurde dann das Sondereinsatzkommando WEGA beigezogen.

Dieses klopfte dann mehrmals an die mittlerweile wieder geschlossene Wohnungstür. Als die 67-Jährige aufmachte, soll sie mit dem Messer auf die Beamten losgegangen sein. Ein Polizist setzte daraufhin einen Taser ein, ein anderer schoss auf die Frau und tötete sie.

(APA)

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