Jill Biden wirbt mit Charmeoffensive für den Amerika-Gipfel in Los Angeles.
Während Joe Biden auf seinem Asien-Trip die Beziehungen zu den Verbündeten Südkorea und Japan pflegt, tourt seine Frau durch Lateinamerika. Jill Bidens Mission ist weniger brisant als die Reise des US-Präsidenten in dem von den Konflikten mit China und Nordkorea aufgeladenen politischen Minenfeld Asiens, aber durchaus sensibel. In den proamerikanischen Ländern Ecuador, Panama und Costa Rica besucht die First Lady, im Nebenjob College-Dozentin, Schulen und Sozialeinrichtungen.
Doch neben dem diplomatischen Pflichtprogramm geht es auch darum, in der Südhälfte des Kontinents mit einer Charmeoffensive um Sympathie zu werben und ein Signal zu setzen, dass Washington die Anliegen Lateinamerikas ernst nimmt. Denn vor dem Amerika-Gipfel in zwei Wochen in Los Angeles, bei dem Themen wie Drogenschmuggel, Immigration und der Einfluss Chinas auf der Agenda stehen, haben sich Spannungen zwischen der Supermacht und regionalen Playern aufgebaut.
Daniel Ortega donnerte: „Yankees, vergesst es! Wir sind nicht daran interessiert, an diesem Gipfel teilzunehmen.“ Nicaraguas autokratischer Präsident, der die Opposition vor den Wahlen vor einem halben Jahr ausgeschaltet hat und ein Dutzend Kontrahenten hat einsperren lassen, ist so einer möglichen Ausladung zuvorgekommen. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat das Land auf ihre schwarze Liste gesetzt, woraufhin Ortega den OAS-Botschafter in Nicaragua ausweisen ließ.