Nach zwei Jahren Pause startet das Weltwirtschaftsforum in Davos. Mit Globalisierung und Demokratie sind seine ideologischen Eckpfeiler in der Krise. Was kann das elitäre Treffen ändern?
Wien. Comebacks sind hart. Das weiß nicht nur Dominic Thiem, der sich gestern am Pariser Sandplatz erneut vergeblich geplagt hat. Das wissen auch die Freunde der Globalisierung. Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause treffen sich ab Montag wieder 2200 führende Köpfe aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft am Weltwirtschaftsforum WEF in Davos. Fünfzig Jahre lang hat es der Gründer Klaus Schwab verstanden, die globale Elite in den Schweizer Skiort zu holen, Konflikte zu moderieren und die Trommel für Liberalismus und Marktwirtschaft zu rühren. Doch heuer ist vieles anders.
Globalisierung, Freiheit und Demokratie sind in der Krise, damit wackeln auch die ideologischen Eckpfeiler des WEF. Dazu kommt ein Krieg mitten in Europa, eine nicht überstandene Pandemie und eine ganze Reihe an Flammenherden auf ökonomischer Front. Man kann das auch positiv sehen: „Unter dem Motto ,Geschichte am Wendepunkt‘ wird das diesjährige Jahrestreffen das aktuellste und wichtigste seit über fünfzig Jahren“, sagt Schwab.
Aber wo sind die großen Bruchlinien und was kann Davos bewegen?