Gags, Gags, Gags! Mit Mut zu Volkstümlichem und netten Pointen inszenieren Kaja Dymnicki und Alexander Pschill die beliebte Posse mit Gesang von Nestroy. Allgemeines Wohlgefühl.
In diesem Dorf geht es gleich zur Sache. Weg mit den Szenen eins und zwei des „Talisman“, in denen die Landjugend sich zum Tanzen aufmacht und die Gänsehüterin Salome Pockerl wegen ihrer feuerroten Haare diskriminiert. Von links oben fliegt ein Rucksack auf die Bühne des Landestheaters Niederösterreich. Ein keckes Wesen mit Hut rutscht hintennach, klagt mit eigenartigem innerösterreichischen Zungenschlag darüber, dass sie wieder allein „z'ruckbleibt“. Mobbing! Und das in so sensiblen Zeiten! Unmöglich!
Also darf Laura Laufenberg nach dem Willen des Regieduos Kaja Dymnicki und Alexander Pschill aus der Rolle fallen: „Gefällt Ihnen das, wie ich so spreche?“, fragt Salome in rheinisch-bühnendeutschem Akzent. Sie greift entwaffnend gleich jene an, die Nestroy für ein unantastbares Nationalgut halten, ergo die dicken alten Bleichgesichter, die ihn exklusiv für sich reklamierten. „Die Zeit ist vorbei!“ Dieser Dichter sei „Internationalist“!