Eishockey-WM

Jubiläum des Teamchefs mit Klassenerhalt krönen

Die Paraden von Keeper Starkbaum sind heute besonders gefragt.
Die Paraden von Keeper Starkbaum sind heute besonders gefragt. APA/AFP/Lehtikuva/VESA MOILANEN
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Ein Sieg ist nötig, um im A-Pool zu bleiben und nach einem bislang überzeugenden Turnier in Finnland ist das Österreich heute gegen Großbritannien durchaus zuzutrauen – wenn Motorik und Torschuss passen.

Tampere. Im Jubiläumsspiel von Teamchef Roger Bader soll es für das rot-weiß-rote Eishockeynationalteam so richtig Grund zum Feiern geben. Österreich trifft im abschließenden WM-Spiel in Tampere (15.20 Uhr, live, Sport Plus) im direkten Duell um den Klassenerhalt auf Großbritannien. Schon ein Punkt könnte reichen, um zum zweiten Mal seit 18 Jahren nicht abzusteigen.

Seit Prag 2004 hat Österreich nur noch einmal, in Kopenhagen 2018, den Klassenerhalt geschafft. An der Bande ist damals schon Bader gestanden, der nun als erster österreichischer Teamchef das 100. Länderspiel bestreitet. „Eine schöne Zahl, aber sie bedeutet mir nur was, wenn wir morgen gewinnen“, meinte der Schweizer.

Seine Mannschaft hat in Tampere mit starken Leistungen überzeugt und will sich nun die ultimative Belohnung holen. Als Favorit sieht Bader seine Truppe dennoch nicht. „Großbritannien ist auf unserem Level, es ist eine 50:50-Partie. Sie sind seit drei Jahren in der A-Gruppe, wir sind der Herausforderer und wollen ihren Platz“, sagte der Teamchef.

Bader sieht seine Mannschaft trotz sechs Spielen in acht Tagen körperlich und mental bereit. „Wer als Profi bestehen will, liebt solche Aufgaben, in denen es um viel geht.“ Als kleiner Vorteil gilt, dass Raffl und Co. am Sonntag frei hatten, während die Briten gegen Lettland antreten mussten.

Österreich hat seit zehn Jahren nicht mehr gegen Großbritannien gespielt, die jüngste Bilanz liest sich gut. Die bisher letzte Niederlage gab es 1961 (2:10 bei der B-WM 1961), aus dem Jahr 1997 datierte ein 2:2-Remis. Doch die Briten haben längst aufgeholt und 2019 und 2021 mit dem Klassenerhalt überrascht. „Ihre Liga hat Fortschritte gemacht. Sie haben zwei gute Sturmlinien, die scoren können, und große Verteidiger. Die sind nicht so mobil, es ist wichtig, dass wir die in Bewegung kriegen und unsere Schnelligkeit ausnützen“, erklärt Bader.

Frage des Selbstvertrauens

Auch Nico Feldner kann gut abschätzen, was auf ihn und seine Kollegen zukommt. Österreichs Teamstürmer hat im Frühjahr für die Sheffield Steelers in der britischen Elite Ice Hockey League gespielt. „Man darf sie auf keinen Fall unterschätzen“, warnte er. „Wir müssen das Selbstvertrauen, das wir uns gegen die Topnationen geholt haben, aufrufen und so spielen wie gegen die anderen Mannschaften. Dann holen wir uns das“, ist Feldner aber zuversichtlich. Vom britischen Team der vergangenen Jahre fehlen mit Mike Hammond und Liam Kirk die zwei Topstürmer verletzungsbedingt. Das Duo hat 13 der 22 Tore der Briten bei den A-WMs erzielt, Kirk war im Vorjahr mit sieben Treffern in sieben Spielen sensationell Torschützenkönig des Turniers.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.05.2022)

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