Kommentar

Eine Wahl, fast ohne Wahl

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Alexander Van der Bellen ist grün-rot-pinker Präsidentschaftskandidat mit türkisen Glückwünschen. Demokratiepolitisch ist das ernüchternd.

Was für eine Präsidentschaft: Alexander Van der Bellen hatte die Ibiza-Krise mitsamt Konstruktion einer Übergangsregierung zu lösen, er war Mitarchitekt der türkis-grünen Regierung, der bereits nach zwei Jahren der Chef und etliche Minister abhandengekommen waren. Ganz zu schweigen von einer Pandemie und einem Kriegsausbruch in Europa. „Dass es gleich so dick kommen würde, haben wir nicht vorausgesehen“, sagte Van der Bellen am Montagvormittag bei seiner Präsentation.

In dieser hitzigen Zeit war der heute 78-Jährige stets ein Stabilisator. Manch einer erhob ihn, den obersten Krisenmanager, dieser Tage, gar zum politischen „Über-Ich“ des Landes. Freilich: Man kann Alexander Van der Bellen deshalb durchaus wählen. Doch an diesem Punkt wird es knifflig: Was tun, wenn man doch nicht hundertprozentig zufrieden war mit der Amtsführung des Staatsobersten?

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