Nachdem Alexander Van der Bellen nach reiflichem Nachdenkprozess mit sich ins Reine über eine zweite Amtszeit gekommen ist, tüftelt die FPÖ an einer Gegenstrategie.
Herbert Kickl: Norbert, lieber Freund. Jetzt zählt's. Zeit für die Revanche. Trittst du gegen den Opa in der Hofburg an, wie du deinen Wählern vor sechs Jahren großspurig versprochen hast?
Norbert Hofer: Lieber Herbert, du wirst dich wundern, was ich damals alles gesagt und nicht gehalten habe. Eine Präsidentschaftskandidatur passt gerade gar nicht in meine Lebensplanung. Ich bin ja kürzlich selbst Opa geworden. Da bin ich eingespannt mit Babysitten und so Sachen. Aber wie steht's mit dir?
Kickl: Bei mir geht's nicht. Ich trainiere für den Ironman auf Hawaii. Für einen Wahlkampfmarathon hab ich da keine Zeit.
Hofer: Wen schicken wir dann ins Rennen? Am besten wär' eine Frau, eine junge Resche, eine Hardlinerin gegen die Coronapolitik.
Kickl: Genial. Wir sind die Frauenpartei. Aber so viele haben wir nicht, die infrage kämen. Die Dagi Belakowitsch? Die Susi Fürst?
Hofer: Zu wenig bekannt, zu wenig präsidentiell.
Kickl: Ich hab's. Wir holen die Kneissl aus ihrem Exil in Südfrankreich. Jetzt, wo sie ihren Aufsichtsratsjob aufgegeben hat . . . Die ist prädestiniert – und sie hat so liebe Viecherln. (vier)
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.05.2022)