Pap Ndiaye, Pionier der Black Studies in Frankreich, kritisierte „strukturellen Rassismus“ im Land - jetzt ist er Bildungsminister: Was steckt hinter dieser verblüffenden Wahl?
Es ist Macrons bisher überraschendster Personalcoup: Der französische Präsident hat mit dem 56-jährigen Pap Ndiaye einen Historiker zum Bildungsminister ernannt, den man zur postkolonialen Linken zählen kann. Einen Pionier der Black Studies in Frankreich, ohne Polit-Erfahrung. Einen Spezialisten für Minderheiten, der Diskurse und Praktiken der Diskriminierung in Frankreich studiert, der auch eine „positive Diskriminierung“ für Minderheiten fordert. Einen Mann schließlich, der in diesem Land durchaus „strukturellen Rassismus“ am Werk sieht.
Nun wird hitzig über das Warum spekuliert.