Gastkommentar

Die gescheiterte Wette auf große Reformen

(c) Peter Kufner
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Noch während des Kalten Krieges hoffte man im Westen, dass steigender wirtschaftlicher Wohlstand in der Sowjetunion und China auch zu politischem Wandel führen würde. Putin und Xi haben all diese Hoffnungen zerstört.

DER AUTOR

Michael J. Boskin
(*1945 in New York) studierte Wirtschaftswissenschaften in Berkeley. Derzeit ist er Professor für Ökonomie an der Universität Stanford, Senior Fellow der Hoover Institution sowie Manager und Unternehmer.

Von 1989 bis 1993 war er Chef des wirtschaftlichen Beraterstabs des damaligen amerikanischen Präsidenten, George Bush senior.

Der Überfall des russischen Präsidenten, Wladimir Putin, auf die Ukraine und der zunehmende Autoritarismus des chinesischen Präsidenten, Xi Jinping, haben einem Großteil der Welt mit Verspätung vor Augen geführt, dass eine geopolitische Wette, die die USA und ihre Verbündeten vor einer Generation eingegangen sind, gescheitert ist. Die notwendige Reaktion auf die neue düstere Realität spiegelt die Kosten wider, die durch das Scheitern dieser Wette entstanden sind – und sie wird alles verändern: von Verteidigungsallianzen, Militärbudgets und internationalem Handel bis hin zu Finanzströmen und zur Umwelt- und Energiepolitik.

In den 1990er-Jahren gingen die westlichen Länder die Wette ein, dass die Integration Russlands und Chinas in die internationale Gemeinschaft durch Handel und Geschäftsverkehr sowohl die innenpolitischen als auch die wirtschaftlichen Reformen in den beiden Ländern beschleunigen würde.

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