Zu hohe Gewinne?

Verbund verschenkt Strom und der Kanzler applaudiert

Konzernchef Michael Strugl musste sich zuletzt für "zu hohe" Gewinne rechtfertigen.
Konzernchef Michael Strugl musste sich zuletzt für "zu hohe" Gewinne rechtfertigen. FOTOKERSCHI.AT / APA / picturede
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Der teilstaatliche Konzern war zuletzt wegen hoher „Zufallsgewinne“ unter Druck. Eine mögliche Gewinnabschöpfung ist laut Kanzlersprecher damit nicht vom Tisch.

Wien. Tauwetter zwischen Bundeskanzler Karl Nehammer und Verbund-Chef Michael Strugl. Nachdem der Kanzler kürzlich mit Aussagen über eine mögliche Gewinnabschöpfung die Aktie des merhheitlich in Staatsbesitz befindlichen Konzerns in den Keller geschickt hatte, legt Strugl nun ein Entlastungspaket für bestehende Stromkunden seines Unternehmens vor.

Wer von ihnen von der Preiserhöhung des Verbund im heurigen Jahr betroffen war, erhält eine Gutschrift über zwei Monatsrechnungen. Für besondere Härtefälle werden zwei weitere Monate gutgeschrieben.Zudem erhalten alle Strom- und Gaskunden einmalig einen Bonus über 30 Euro.

Der Verbund notiert an der Wiener Börse. Über 80 Prozent der
Aktien werden von der öffentlichen Hand bzw. Unternehmen in
mehrheitlich öffentlichem Eigentum gehalten. Die Republik Österreich
hält 51 Prozent, rund 20 Prozent der Anteilsscheine befinden sich in
Streubesitz. Nach Nehammers Überlegung, den Verbund-Gewinn abzuschöpfen, hat der Verbund über vier Mrd. Euro an Börsenwert verloren.

„Es ist gut, dass der Verbund in so einer schwierigen Situation an der Seite der Menschen steht“, spendete Nehammer am Dienstag prompt Beifall. Seine Wirkung an den Börsen dürfte der Kanzler aber eingebüßt haben: Die Verbund-Aktie verlor weiter an Wert.

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