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Austrian Health Forum

Digitale Gesundheitsanwendungen erwünscht

Beim Austrian Health Forum (AHF) wurden die Ergebnisse einer groß angelegten Umfrage präsentiert, das dem Gesundheitssystem zwar ein gutes Zeugnis ausstellt, gleichzeitig aber auch Optimierungsbedarf aufzeigt.
Beim Austrian Health Forum (AHF) wurden die Ergebnisse einer groß angelegten Umfrage präsentiert, das dem Gesundheitssystem zwar ein gutes Zeugnis ausstellt, gleichzeitig aber auch Optimierungsbedarf aufzeigt.(c) Klaus Ranger
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Umfrage. Beim Austrian Health Forum wurde eine repräsentative Umfrage zum Österreichischen Gesundheitssystem präsentiert.

Das Ergebnis: 67 Prozent der Österreicher:innen sind mit dem Gesundheitssystem zufrieden, aber der Anteil jener, die sich selbst für völlig gesund halten, sinkt – das geht aus der Umfrage des Austrian Health Forum hervor. 1000 Österreicher:innen ab 16 Jahren wurden dazu im April durch Demox Research online befragt. Von den 67 Prozent der Zufriedenen sind 51 Prozent „eher zufrieden“ sowie 16 Prozent „sehr zufrieden“. Im Gegensatz dazu sind 30 Prozent unzufrieden (21 Prozent „eher unzufrieden“ plus 9 Prozent „sehr unzufrieden“). Auch die Veränderung im Zeitablauf wurde erhoben: Demnach ging die Zufriedenheit seit Mai 2019 von 76 Prozent auf 66 Prozent zurück, im April und Mai 2020 war die Zufriedenheit zwischenzeitig mit 81 bis 90 Prozent Zufriedenen aber besonders hoch.

„Nach Ausbruch der Corona-Pandemie haben viele die Bedeutung des Gesundheitssystems erkannt und waren dankbar für die in Österreich gute Versorgungslage. Allerding sehen wir auch, dass die Bevölkerung sich jetzt mehr mit Gesundheitsthemen befasst und dementsprechend kritisch auf Versäumnisse blickt, was die Zufriedenheit nun wieder gesenkt hat“, interpretiert Christoph Hörhan, Initiator und Geschäftsführer des Austrian Health Forum, die Studienergebnisse.

Menschen werden kränker

Seit Februar 2021 ist auch das subjektive Gesundheitsgefühl gesunken. Während sich im Februar 2021 noch 77 Prozent „größtenteils“ oder „völlig gesund und wohl“ fühlten, fiel dieser Wert im April 2022 auf 70 Prozent, davon fühlen sich 16 Prozent „völlig gesund und wohl“ und 54 Prozent „größtenteils gesund“. Im Gegensatz dazu sagen jetzt 30 Prozent, dass sie sich „eher weniger“ oder „gar nicht gesund“ fühlen, während es im Februar 2021 nur 18 Prozent waren.

„Jetzt sind Systeminnovationen gefordert, die den Patient:innen zugute kommen“, resümiert Christoph Hörhan in Hinblick auf das österreichische Gesundheitssystem. Dabei seien laut Umfrage vor allem die Themen „leistbare und qualitative Gesundheitsversorgung für alle“ wichtig (61 Prozent), gefolgt von „Pflege“ (55 Prozent), der „langfristigen Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems“ (47 Prozent) sowie der „medizinischen Grundversorgung generell“ (43 Prozent) und der „medizinischen Grundversorgung am Land“ (42 Prozent). Unter den Top 10 der gewünschten Systeminnovationen finden sich auch „Jungärzte als Ärztenachwuchs“ (38 Prozent), „Verfügbarkeit von Behandlungsorten“ (37 Prozent), „Forschung in Österreich“ (34 Prozent), „Gesundheitsbildung von Jugendlichen“ (31 Prozent) sowie „Vorbeugung von ‚Zivilisationskrankheiten‘“ (29 Prozent).

Überraschend ist das Ergebnis der Umfrage bezüglich digitalen Gesundheitsanwendungen: 62 Prozent der Österreicher:innen nutzen diese schon jetzt auf ihrem Smartphone, wobei dies sowohl auf jüngere als auch auf ältere Bevölkerungsgruppen zutrifft.
Was den Themenbereich Demenz betrifft, so gaben 52 Prozent der Befragten an, dass sie sich keine Sorgen machten, im Alter an einer Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten zu leiden. Dagegen haben 38 Prozent sehr wohl Sorge, an Demenz zu erkranken.

Podiumsdiskussion zum Thema Primärversorgung: Yeswecare
Podiumsdiskussion zum Thema Primärversorgung: Yeswecare(c) Klaus Ranger

Onkologie & Primärversorgung

Beim Schwerpunktthema Onkologie wurde mit Hilfe der Umfrage erhoben, welche Art der Versorgung sich die Österreicher:innen bei Krebserkrankungen wünschen. 69 Prozent sprachen sich eher für hochspezialisierte Zentren aus, für die sie auch höhere Wegzeiten in Kauf nehmen würden. 19 Prozent betonen die Wichtigkeit von regionalen Versorgungsstrukturen, wobei dieser Wunsch beispielsweise in der Steiermark häufiger geäußert wurde.

Im Bereich Primärversorgung gaben 68 Prozent an, dass der Hausarzt oder die Hausärztin ihre erste Anlaufstelle bei Gesundheitsproblemen ist. 13 Prozent wenden sich an den Facharzt oder die Fachärztin, 15 Prozent suchen zuerst im Internet, zwei Prozent fahren sofort in eine Spitalsambulanz. Hier gibt es wesentliche Unterschiede nach Altersgruppen, die Unter-30-Jährigen recherchieren bei medizinischen Problemen zu 25 Prozent im Internet, während dies von den Über-60-Jährigen nur zu fünf Prozent angegeben wurde. Umgekehrt gehen 80 Prozent der Über-60-Jährigen direkt zum Hausarzt, während dies bei den Unter-30-Jährigen nur zu 57 Prozent der Fall ist.

„Diese Ergebnisse bestätigen, wie wichtig es für die Menschen ist, wohnortnah medizinisch betreut zu werden. Derzeit nimmt das Angebot an kassenärztlicher Betreuung aber monatlich ab. Umso dringender braucht es neue Angebote in der Primärversorgung, wie sie diskutiert wurden und nun in Folgeprojekten umgesetzt werden,“ so Christoph Hörhan, Initiator und Geschäftsführer des Austrian Health Forum.

Podiumsdiskussion: Systemrezeptoren für digitale Innovation: Die Zeit läuft
Podiumsdiskussion: Systemrezeptoren für digitale Innovation: Die Zeit läuft(c) Klaus Ranger

Über das Austrian Health Forum

Unterschiedliche interaktive Formate werden beim Austrian Health Forum entsprechend dem sogenannten Political Design Thinking verwoben, das Innovationsmethoden mit Elementen der Politikberatung verbindet. Dadurch werden gegensätzliche Positionen mit mehr Empathie betrachtet, was frische Einsichten und neue Lösungswege ermöglicht. Mithilfe der Expertise der Teilnehmer:innen werden so, gemeinsam mit den Entscheidungsträger:innen, inspirierende Ideen entwickelt und Netzwerke für deren Verwirklichung gebildet.

Die AHF-Partner 2022

Das Austrian Health Forum dankt folgenden Partnern für ihre Unterstützung:

  • Ärztekammer für Wien
  • Bristol Myers Squibb
  • Caritas
  • Demox Research
  • EBCONT
  • Gesundheitsfonds Steiermark
  • Hörhan Strategy Consultants
  • Human.technology Styria
  • InterSystems
  • IQVIA
  • ITSV GmbH
  • JOANNEUM RESEARCH
  • Land Steiermark
  • Medtronic
  • NÖGUS
  • Österr. Apothekerkammer
  • Österr. Gesundheitskasse
  • Roche
  • Sanofi
  • Tourismusverband Schladming-Dachstein
  • Senat der Wirtschaft

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