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Fachkräftemangel

Mitarbeiter ans Unternehmen binden

Um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, braucht es u. a. bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten.
Um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, braucht es u. a. bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten.(c) Getty Images (svetikd)
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Fachkräftemangel. Franz Gasselsberger sieht vor allem in der Mitarbeiter-beteiligung einen Weg aus dem Dauerbrenner „Personalnotstand“.

Die Arbeitslosigkeit ist infolge der Coronakrise nochmals gestiegen und hat das Thema Fachkräftemangel, unter dem die heimische Industrie seit Jahren leidet, nochmals verstärkt. Unter den Betrieben herrscht ein regelrechter Run auf die besten Arbeitskräfte. Für Oberbank-Vorstand Franz Gasselsberger bedeutet das für die heimischen Firmen, die Mitarbeiter stärker ans Unternehmen zu binden. „In der Oberbank haben wir dazu ein sehr wirksames Instrument: die Mitarbeiterbeteiligung. Wir beteiligen Mitarbeiter seit 1994 durch diverse Programme, die Steuerbegünstigungen enthalten. In Österreich wird Mitarbeiterbeteiligung steuerlich gefördert, dennoch nutzen es die wenigsten Firmen.“ Dabei habe die Mitarbeiterbeteiligung nur Vorteile. Etwa, weil sich Mitarbeiter, die Mitunternehmer werden, sich stärker dafür einsetzen, dass ein Unternehmen wirtschaftlich vorankommt, und die Leistungsbereitschaft erhöht sich. „Mitarbeiter zu Mitunternehmern zu machen ist eine Investition in Identifikation, Motivation, Unternehmensbindung und in wirtschaftliches Verständnis.“ Die Oberbank nimmt zur Mitarbeiterbindung pro Jahr rund 13 Millionen Euro in die Hand. „Mittlerweile sind unsere Mitarbeiter der fünftgrößte Aktionär der Oberbank“, verkündet Gasselsberger nicht ohne Stolz. „Es gibt bei uns sogar regelmäßig eine Mitarbeiter-Aktionärshauptversammlung.“

Aufholbedarf

„Wir haben 60 Prozent Frauen im Unternehmen. Es muss uns gelingen, viel mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen.“ Da hat die Oberbank laut dem Vorstand noch Handlungsbedarf. „Bis 2030 soll der Anteil auf 30 Prozent erhöht werden.“ Daran knüpft Gasselsberger aber eine Bedingung an die Politik: Das Thema Kinderbetreuung in Firmen muss vorangetrieben und gefördert werden. „Jede arbeitende Frau mit Kind sollte Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz haben.“ Damit das gelingt, muss Steuergeld eingesetzt werden. Das würde mehr Frauen in den Arbeitsprozess und letztlich auch in Führungspositionen bringen. Nicht vergessen dürfe man beim Thema Kinderbetreuung, dass es nicht nur auf Infrastruktur ankomme, sondern auch hier auf ausreichend Personal.

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