Das DJ-Kollektiv Sonic Resistance
Clubkultur

Gut aufgelegt: Warum ein Musikkollektiv gründen?

Ein wenig Teamsport, etwas Aktivismus und viel Dialog am Plattenspieler: Vier DJ- und Musikkollektive erklären, warum sie die gemeinsame Arbeit dem Soloprojekt vorziehen.

„So konnten wir uns sicher sein, dass bei jeder unserer Partys zumindest drei andere Menschen auftauchen und uns feiern würden“, begründet Rajanish Das seine Entscheidung, einem DJ-Kollektiv beizutreten. Es war wohl nicht der einzige Grund für den indisch-österreichischen DJ, mit drei Kollegen die Plattform Sounds of Blackness 2015 ins Leben zu rufen — immerhin sind die Tanzflächen bei ihren Veranstaltungen zu später Stunde dicht bevölkert.

Sounds of Blackness: Rajanish Das (von links), Ayo Aloba, Tonica Hunter und Thiago Rosa haben 2015 ein Kollektiv gegründet, um sich als People of Color in der österreichischen Musikszene repräsentiert zu sehen. Regelmäßig bespielen die DJs den Volksgarten Pavillon über Genregrenzen hinweg mit Garage, House, Jungle, RnB und Reggae. Termine: „Majira“ am 18.6. und 16.7.
Sounds of Blackness: Rajanish Das (von links), Ayo Aloba, Tonica Hunter und Thiago Rosa haben 2015 ein Kollektiv gegründet, um sich als People of Color in der österreichischen Musikszene repräsentiert zu sehen. Regelmäßig bespielen die DJs den Volksgarten Pavillon über Genregrenzen hinweg mit Garage, House, Jungle, RnB und Reggae. Termine: „Majira“ am 18.6. und 16.7.Christine Pichler

Für People of Color gab es wenig Repräsentation in einer Szene, die großteils davon lebt, Musik schwarzer Interpreten abzuspielen, zumeist aber weder an den Turntables noch auf der Tanzfläche — dank strikter Eingangskontrollen — viele Menschen vertreten sah, die nicht weiß waren. „Ich bin von Türstehern schon öfter mit der Begründung abgewimmelt worden: ‚Von euch sind da schon genug Leute im Club‘“, sagt Thiago Rosa, ebenfalls Mitglied des Kollektivs. Eigentlich gehe es in der Zusammenarbeit aber gar nicht vordergründig um Aktivismus, sondern um Respekt und natürlich den gemeinsamen Spaß an der Sache. „Aktivismus liegt ja gerade im Trend. Wir verstehen darunter in erster Linie, aktiv und präsent zu sein in der eigenen Gemeinschaft, und unsere Events tragen eben dazu bei“, sagt Tonica Hunter.

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