Russland-Sanktionen

Die Jagd auf das Oligarchengeld

So einige russische Oligarchen haben viel Vermögen in Österreich gebunkert. Das wird nun sukzessive eingefroren.
So einige russische Oligarchen haben viel Vermögen in Österreich gebunkert. Das wird nun sukzessive eingefroren. (c) REUTERS
  • Drucken
  • Kommentieren

Eingefrorene Konten, unverkäufliche Villen und sabotierte Firmen: Österreich friert russisches Vermögen ein. Wer bisher davon betroffen ist.

Österreich war für vermögende Russen lange Zeit ein attraktiver Geldparkplatz. Das ist vorbei, seit ihr Präsident, Wladimir Putin, am 24. Februar den Einmarsch in die Ukraine angeordnet hat und die EU seitdem scharfe Sanktionen verhängt. Österreich hat zur Umsetzung der EU-Vorgaben eine Taskforce eingesetzt. Bisher wurde ein Vermögen von 254 Millionen Euro eingefroren. „Die Presse“ folgte der Spur des Geldes.

Die Cobenzlgasse in Wien Döbling ist eine noble Adresse. Eines der Anwesen gehört Andrey Gorokhov, Nummer 455 auf der EU-Sanktionenliste. Er ist seit 2021 Abgeordneter im russischen Parlament und gehört der Kreml-treuen Partei Einiges Russland an. Er stimmte am 15. Februar mit seiner Partei dafür, dass Putin die Unabhängigkeit der selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine forcieren soll. International wird diese Abstimmung als wichtiger Legitimierungsversuch zu Putins Einmarsch in die Ukraine gewertet.

Villen in Döbling

Gorokhov ist in Österreich kein Unbekannter. Im Firmenbuch findet sich sein Name seit Beginn der 2000er-Jahre als Eigentümer verschiedener Handelsunternehmen – von Plastik bis Pharmazeutika. Laut aktuellem Firmenbuchauszug hat er heute zwar keine aktiven Funktionen mehr – seine Söhne aber schon. Gorokhov erwarb das Anwesen in Döbling im Jahr 2003, das Grundstück daneben kaufte er bald darauf. Die MA 35 erstellte dafür eine Genehmigung laut Ausländergrunderwerbsgesetz.
Auch in Kärnten hat Gorokhov eine noble Residenz: Er kaufte 2008 um 1,15 Millionen Euro ein Luxuspenthouse samt Bootshaus und Badepavillion in Maria Wörth am Wörthersee. Nun hat sich der Staat auch dort ins Grundbuch geschrieben. Das bedeutet, dass ihm die Immobilien zwar immer noch gehören, er sie aber wirtschaftlich nicht verwerten kann.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.