Serbien

Mit einem Thronverzicht ins Rampenlicht

Serbiens Kronprinz, Alexander II., mit seiner Frau, Prinzessin Katherina. Die Familienbeziehungen gelten als zerrüttet.
Serbiens Kronprinz, Alexander II., mit seiner Frau, Prinzessin Katherina. Die Familienbeziehungen gelten als zerrüttet.(c) APA/AFP/DANIEL LEAL
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Abdankung des Prinzen beschert vergessener Königsfamilie ein mediales Comeback.

Machtlos und reich auch ohne Reich fristet Serbiens Königsfamilie im Balkanstaat meist ein mediales Schattendasein. Doch kürzlich hat der älteste Sohn von Kronprinz Alexander II. auf den ohnehin nicht existierenden Thron verzichtet – und dem verhinderten Königshaus die Rückkehr in die Schlagzeilen beschert.

Das königliche Familienoberhaupt ist über den Abdankungsalleingang seines Erstgeborenen keineswegs erbaut. Er wünsche seinem Sohn Petar Karadjordjević „eine gute Gesundheit und viel Glück“, versicherte Serbiens Kronprinz, Alexander II., zu Monatsbeginn in einer reichlich angesäuerten Erklärung. Er schätze zwar dessen „Aufrichtigkeit“ bei der „schweren Entscheidung“, auf seine Ansprüche auf die Thronnachfolge zu verzichten. Aber diese sei „nicht im Einklang mit der Tradition und den Normen der königlichen Familie erfolgt“.

Eine Monarchie ist Serbien längst nicht mehr. König Peter II. war im damaligen Jugoslawien der letzte Monarch, der 1934 im Alter von elf Jahren nach einem tödlichen Attentat auf seinen Vater den Thron bestieg. Der Einmarsch der Wehrmacht zwang ihn 1941 zur Flucht ins britische Exil, die Machtübernahme der Kommunisten 1945 zum Thronverzicht. Sein 1945 in London geborener Sohn Alexander kann sich bis heute nur mit dem Titel eines „Thronprätendenten“ schmücken: Eine Rückkehr des Balkanstaats zur Monarchie ist nicht in Sicht.

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