Notenbank

Erneute Zinssenkung in Russland

Weitere Zinsschritte dürften laut Notenbank bevorstehen.

Moskau/Wien. Die russische Notenbank hat ihre Geldpolitik trotz der Sanktionen gegen das Land erneut gelockert. Der Leitzins werde um drei Prozentpunkte auf elf Prozent reduziert, teilte die Zentralbank am Donnerstag mit. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einer Zinssenkung auf 11,5 Prozent gerechnet. Es ist die dritte Zinssenkung in Folge. Die Notenbank stellte weitere Senkungen in diesem Jahr in Aussicht.

Ende Februar hatte die Notenbank den Leitzins drastisch um 10,5 Punkte auf 20 Prozent angehoben. Sie reagierte damit auf die Sanktionen des Westens, die nach dem Beginn des Kriegs gegen die Ukraine beschlossen wurden. Mit ihrer Zinserhöhung wollte die Notenbank damals der Abwertung der Landeswährung Rubel und Inflationsgefahren entgegenwirken. Zuletzt hat sich der Rubel deutlich erholt. Er liegt aktuell etwas über dem Niveau, das vor Kriegsbeginn herrschte.

Die Zentralbank erwartet einen Rückgang der Inflation. Der Inflationsdruck lasse aufgrund der Dynamik des Rubel-Wechselkurses sowie des spürbaren Rückgangs der Inflationserwartungen von Haushalten und Firmen nach. Der Rückgang der Inflationsrate von 17,8 Prozent im April auf 17,5 Prozent im Mai sei stärker als erwartet. Ziel sei eine Inflation von vier Prozent. (dpa-AFX)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2022)

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