„Wer den Standard hat, hat den Markt“, sagt Austrian-Standards-Chefin Valerie Höllinger. China habe das erkannt und setze Normen strategisch ein. Auch gegen Europa.
Die Presse: Dass es Normen und Standards braucht, ist vielen Menschen erst in der Pandemie so richtig bewusst geworden. Ich erinnere nur an die FFP2-Maske. Stimmt dieser Eindruck?
Valerie Höllinger: Ja, das war tatsächlich der Zeitpunkt, in dem das Einzelnen, vielen Organisationen, aber vor allem auch der Europäischen Kommission bewusst geworden ist. Schließlich ist das auch einer der Anlassfälle für die Standardisierung-Strategie, welche die EU-Kommission im Februar veröffentlicht hat.
Normalerweise friert einem ja das Gesicht ein, wenn von Normen die Rede ist.
Ja, das Wort Norm hat tatsächlich diesen bürokratisch einschränkenden Beigeschmack. Deshalb reden wir lieber von Standards. Wir machen ja nichts anderes, als Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen zu definieren. Es geht immer darum, Sicherheit zu geben, für Klarheit zu sorgen und zu definieren, was die Gemeinschaft unter Qualität versteht.