Literatur

Verena Roßbacher: Verbrannte Croissants für die Seele

Verena Roßbacher
Verena Roßbacher(c) Christian Geyr
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Der Roman „Mon Chéri und unsere demolierten Seelen“ von Verena Roßbacher ist ein Feuerwerk der Fantasie und der Skurrilitäten mit existenzieller Tiefe.

Manchmal, in düsteren Momenten, möchte man über die deutschsprachige Gegenwartsliteratur klagen – wenn sie sich zu sehr bloßer Nabelschau hingibt, ästhetisch überambitioniert darauf schielt, mit Preisen bedacht zu werden, oder durch und durch humorlos auftritt. Und dann, in diesen düsteren Momenten, empfiehlt es sich, nach den Büchern der 1979 in Bludenz geborenen Verena Roßbacher zu greifen. Seit ihrem Debüt „Verlangen nach Drachen“ (2009) besticht sie durch überbordende Fantasie, herrliche Skurrilitäten, literarisch kecke Anspielungen und tiefe Kenntnis selbst der profansten Alltagskultur.

Roßbachers neuer Roman macht da keine Ausnahme. Schon im kurzen Prolog beruft sie sich auf Peter Handke und rät jenen Leserinnen und Lesern, die sexlose Prosa nicht ertragen, vom Kauf ihres Buches ab. Natürlich hält sich die Autorin nicht an diese Vorgabe und kommt dreihundert Seiten später nicht umhin, sich mehreren Geschlechtsverkehren zu widmen, versehen freilich mit dem Hinweis, dass sich diese Passagen gut überspringen lassen.

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