Leitartikel

Die Demografie ist die tickende Zeitbombe für den Sozialstaat

Mittelfristig ist die Überalterung eine tickende Zeitbombe für Sozialstaat und Demokratie.
Mittelfristig ist die Überalterung eine tickende Zeitbombe für Sozialstaat und Demokratie.APA/dpa-Zentralbild/Bernd Wüstne
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Heute führt die Demografie zu Arbeitskräftemangel und höheren Löhnen. Morgen sorgt sie für den Kollaps des Pensionssystems und Altersarmut.

Die Vorzeichen stehen bekanntlich auf Sturm. Gemeint sind die Kollektivvertragsverhandlungen im Herbst. Da wollen die Gewerkschafter, dass es in den Geldbörsen ordentlich „raschelt“, wie ÖGB-Chef Wolfgang Katzian zu sagen pflegt. Und dieser Anspruch scheint ja auch völlig legitim. Schließlich liegt die Teuerung jenseits der sieben Prozent und beschert den Arbeitnehmerinnen reale Einkommensverluste. Und wer nicht anständig bezahlt, hat auf lange Sicht ohnehin keine Chance, ordentliche Mitarbeiter zu bekommen. Die Demografie spricht eine deutliche Sprache. Es fehlt an allen Ecken und Enden an Arbeitskräften. Nicht nur an Fachleuten, es fehlt generell an Personal. Zuletzt sorgte ein Kärntner Wirt für Aufsehen, der einen Barkeeper suchte und dafür mehr als 3000 Euro netto bot.

Wir leben also in einer Zeit, in der endlich wieder die Arbeitskraft am längeren Hebel sitzt, und nicht das Kapital, mögen manche denken. Marx und Engels rotieren vor Freude im Grab, und die Gewerkschaft feiert ein Revival.

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