FIS-Kongress

Der Eklat von Mailand Skiwelt im Machtkampf

Widerstand gegen Johan Eliasch wächst.

Mailand. Schon vor dem FIS-Kongress waren die Wogen zwischen Johan Eliasch, dem neuen Präsidenten des Skiverbandes, und großen Mitgliedsverbänden wie dem ÖSV hochgegangen. Hintergrund des Konflikts sind die Rechte an den Weltcupbewerben, die Eliasch in Eigenregie zentral vermarkten will. In Mailand kam es nun zum Eklat.

Bei der Wiederwahl des schwedisch-britischen Milliardärs (Head) für vier Jahre haben unter anderem Österreich, Schweiz und Deutschland aus Protest gegen die Wahlprozedur den Saal verlassen. FIS-Rechtsberater Stephan Netzle hatte die Forderung von 15 Mitgliedsverbänden (inklusive ÖSV), eine geheime Ja-oder-Nein-Abstimmung durchzuführen, abgelehnt. Am Ende gab es nur zwei Optionen: eine Stimme für Eliasch und eine Enthaltung – eine Nein-Stimme war nicht vorgesehen, einen Gegenkandidaten gab es nicht. „Dieses Rechtsverständnis teilen wir nicht“, erklärte ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer, der wie ÖSV-Vize Patrick Ortlieb in Mailand vor Ort gewesen war.

Eliasch erhielt schließlich nur 70 von 117 möglichen Stimmen. „Für die Außenwirkung sind solche Demokratieverständnisse verheerend“, sagt Scherer. Der ÖSV überlegt wie auch Swiss Ski nun rechtliche Schritte gegen die FIS-Führung um Eliasch. Scherer: „Wir sind schon in Prüfungen. Wir müssen uns Gedanken machen: Was will er, was wollen wir? Ist es irgendwie kompatibel oder nicht?“ (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.05.2022)

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