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Der Ernstfall, hier nur simuliert: Brandversuch der TU Graz am Erzberg.
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E-Mobilität

Sind Elektroautos eine Brandgefahr in Garagen?

Um die Brandgefahr von E-Autos ranken sich viele Mythen. Unterdessen schreitet der Ausbau der Ladeinfrastruktur voran – auch und vor allem in Garagen, privaten wie öffentlichen. Können darin geparkte und ladende Elektroautos eine Gefahr darstellen?

Autos mit Erdgasantrieb – sie wären als Übergangslösung eine sinnvolle Alternative zu Benzinern und Diesel gewesen. Doch sie scheiterten – nicht zuletzt an ihrem Image, geformt auch von Schildern an Garagen, die eine Einfahrt gasbetriebener Pkw wegen Brand- oder Explosionsgefahr untersagen. Dass die Verbote ausschließlich Flüssiggas betreffen – schwerer als Luft, kann im Fall eines Lecks austreten, sich am Boden sammeln und entzünden – und nicht das für Autos längst gebräuchliche CNG (leichter als Luft), machte in der öffentlichen Wahrnehmung keinen Unterschied: Gasautos sind gefährlich. Verkaufsfördernd wirkte das nicht.

Könnte Elektroautos das gleiche Schicksal drohen? Videos von brennenden Fahrzeugen auf der Straße machen im Nu weltweit die Runde, wenn es sich um elektrisch angetriebene handelt. Die Brandursache, und ob der Akku überhaupt am Barbecue beteiligt war, wird dabei nur selten fachlich erörtert.

Als im März ein Frachtschiff mit 4000 Autos an Bord nach einem Brand im Atlantik versank (die Besatzung wurde gerettet), waren die im Frachtraum befindlichen E-Autos umgehend als Ursache des Unglücks ausgemacht. Nur dass es sich dabei um Gerüchte handelt, nicht um Fakten: Mit der Suche nach der Brandursache, falls je ermittelt, werden die Behörden noch lange beschäftigt sein; dass Lithium-Ionen-Akkus daran beteiligt waren, ist bislang Spekulation, ist nur eine von vielen Möglichkeiten.

Tausendfach

Fest steht hingegen: Die Sache mit den äußerlich nicht sichtbaren, aber doch riesenhaften und bis zu einer Tonne schweren Energiespeichern im Auto ist vielen nicht geheuer. Wird man nicht im Flugzeug auf die Gefahr von möglicherweise defekten Smartphone-Akkus – „Rauch, Wärmeentwicklung“ – hingewiesen? Im Fahrzeug hat man es mit der tausendfachen Größenordnung zu tun. Erst recht die Vorstellung, ein E-Auto könnte am falschen Ort in Flammen aufgehen, sorgt für Unbehagen. Die Rede ist mitunter von nicht beherrschbaren Feuern im Untergrund, die ganze Gebäude zum Einsturz bringen könnten. Nach einem Feuer in einer Tiefgarage in einer deutschen Kleinstadt 2020 verhängte die Stadtverwaltung jedenfalls ein Verbot für die Einfahrt von Elektro- und Plug-in-Hybridautos in den zwei öffentlichen Garagen des Orts. Gleichzeitig kam es in unzähligen Fällen im ganzen Land zu Beeinspruchungen bei Genehmigungsverfahren für die Errichtung von Ladesäulen in halböffentlichen Garagen („Eigentümergemeinschaften“) aus Gründen der Brandgefahr.