14. Triumph

Fußballfest mit Schrecken: Real Madrid gewinnt Champions League

Marcelo und Luka Modric mit dem Pokal
Marcelo und Luka Modric mit dem PokalAPA/AFP/FRANCK FIFE
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David Alaba und Real Madrid bejubelten im Finale einen 1:0-Sieg über Liverpool. Vor dem Anpfiff in Paris wurden dunkle Erinnerungen wach.

Es sollte ein Fußballfest sein, doch der Abend in Paris begann mit beschämenden Szenen. Denn im bzw. vor dem Stade de France, das schon ein WM-Finale (1998) und ein EM-Finale (2016) gesehen hat, herrschte am Samstag Chaos. Weil Hunderte englische Fans ohne Ticket sich über den Medienzugang Zutritt verschafft haben sollen, kam es zu einem Polizeieinsatz, Videos vom scharfen Vorgehen mit Pfefferspray, auch gegen unbeteiligte Gruppen, kursierten in sozialen Medien. Vor den versperrten Stadiontoren drängten sich Massen, Erinnerungen an die jüngsten Tumulte rund um das EM-Finale im vergangenen Sommer in London und Schlimmeres wurden wach. Ein behördliches und organisatorisches Versagen, die Eskalation blieb jedoch zum Glück aus.

Mit 37 Minuten Verspätung wurde der Gipfel zwischen Liverpool und Real Madrid angepfiffen. Vielleicht war es den Ablenkungen geschuldet, dass das Spiel nur schleppend anlief. Das lag weniger am englischen Vizemeister, der im Sinnen nach Revanche für die 1:3-Finalniederlage 2018, die gewohnt giftigen Tempoangriffe bemühte. Die beste Chance fand Sadio Mané vor, Real-Torhüter Thibaut Courtois lenkte den Ball an die Stange (21.). David Alaba hatte bei seinem Comeback nach einmonatiger Verletzungspause also alle Hände voll zu tun, denn die Madrilenen standen tief, aber zu weit weg vom Mann. Offensiv fand der spanische Meister bis auf ein Abseitstor von Karim Benzema nicht statt, das Mittelfeld wirkte ausnahmsweise so alt wie es ist (Modrić, Kroos und Casemiro bringen es im Schnitt auf 32 Jahre).

Reals erster Torschuss sitzt

Doch Real hat verfrühte Abgesänge in dieser Saison schon oft Lügen gestraft, so auch diesmal. Vinicius Jr. vollendete einen Konter aus kurzer Distanz zum 1:0 – Reals erster Torschuss saß (59.). Liverpool-Trainer Jürgen Klopp brachte frische Offensivkräfte, doch Courtois hielt gegen Mo Salah den Sieg fest (83.). Real verlor auch das achte Endspiel in Folge nicht und feierte inklusive Meistercup den bereits 14. Triumph. Für Alaba war es der dritte nach 2013 und 2020 mit Bayern – der insgesamt bereits 30. Titel seiner Karriere.

Vinicus Jr. bejubelt sein Goldtor
Vinicus Jr. bejubelt sein GoldtorAPA/AFP/JAVIER SORIANO

(swi)

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