Der Austro-Amerikaner Robin Lumsden ist Mitte Mai als Investor bei den Vienna Vikings eingestiegen. Der „Presse“ hat er erzählt, was er sich davon erhofft, was Spitzensportler in der Wirtschaft auszeichnet und warum das Bundesheer die beste Schule für Leadership ist.
Die Presse: Wie kommen Sie als Wirtschaftsanwalt dazu, bei einem American-Football-Team einzusteigen?
Robin Lumsden: Ich fühle mich ehrlich gesagt mehr als Unternehmer denn als Anwalt. Im nächsten Leben muss ich eigentlich Ökonom werden. Zu sehen, wie viel Power in ökonomischen Gedanken steckt, kickt mich enorm.
Ein typischer Geschäftsmann?
Ich würde sagen Unternehmer. Schon mit 16 habe ich Tennisturniere und Partys organisiert und so meine erste Vespa finanziert. Ich habe immer schon das Unternehmerische gesucht. Darum war die Anwaltsausbildung für mich relativ hart, weil man da weit weg ist vom Unternehmerischen. Das hat mir in dieser Zeit immer gefehlt.
Was reizt Sie daran so sehr?
Ich arbeite unglaublich gern mit eigentümergeführten Unternehmen. Die agieren bei wichtigen Entscheidungen meistens viel mutiger. Fremdgeführte Unternehmen haben hingegen immer wieder die Tendenz, eher ängstlich zu agieren, weil sie immer an jemanden berichten müssen. Das hemmt die Risikobereitschaft. Ich bin der Meinung, Chance und Risiko müssen ökonomisch immer korrelieren. Das gilt auch für mein neues, auch für mich durchaus ungewöhnliches Investment in die Vienna Vikings.