Bernd Loebe im Gespräch

„Oper, nur gesungen? Das Fadeste der Welt“

Bernd Loebe, seit zwei Jahrzehnten Intendant der Frankfurter Oper.
Bernd Loebe, seit zwei Jahrzehnten Intendant der Frankfurter Oper.Imago
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Der Intendant der Frankfurter Oper über nur scheinbar durchgeknallte Inszenierungen und seinen Respekt vor alten Gästen.

Der Lappen geht hoch“, sagt Bernd Loebe, und es klingt trotzig. Der Intendant der Frankfurter Oper gibt sich nach zwei Jahrzehnten erfolgreicher Arbeit martialisch und hat sich auch von einer Pandemie nicht aus der Ruhe bringen lassen: „Ich kämpfe um jede Vorstellung“, sagt er, „weil ich ums Publikum kämpfe, das wir zurückgewinnen müssen.“ Die Zeiten sind nicht leicht für einen Operndirektor. Aber die Wochen der virusbedingten Opernenthaltsamkeit waren nur ein Teil der Anfechtungen, die Loebe abzuwehren hat.

Weiteres Gefährdungspotenzial hält die Politik bereit. Frankfurt wird seit der jüngsten Wahl von einer Vier-Parteien-Koalition regiert, die Geld eher für den Ausbau des Radwegnetzes in der Stadt locker macht als für Wagner- und Verdi-Aufführungen. „Einige von denen haben leider nicht viel mit Kultur am Hut“, sagt Loebe. „Sieben Millionen Euro sollen wir in den kommenden drei Jahren konsolidieren und drei Millionen Tariferhöhungen abfangen – das sind 30 Millionen Euro weniger in drei Jahren“, beschreibt der Intendant die von der „kulturfeindlichen Front“ formulierten Ziele.

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