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Transformation

Dekarbonisierung der Stahlproduktion

Die europäische Stahlindustrie arbeitet intensiv an der grünen Stahlproduktion.
Die europäische Stahlindustrie arbeitet intensiv an der grünen Stahlproduktion.(c) voestalpine
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Transformation. Die europäische Stahlindustrie gilt als wichtiger Hebel bei der Senkung der CO2-Emissionen.

Laut einer Studie der internationalen Unternehmensberatung Roland Berger („The future of steelmaking – How the European steel industry can achieve carbon neutrality“, April 2020) zeichnet die europäische Stahlindustrie für 22 Prozent der industriellen Emissionen verantwortlich. Beim klassischen Prozess wird im Hochofen aus Eisenerz, mit Kohle als Energieträger, Roheisen hergestellt. Dabei entsteht CO2, weil den Eisenerzen unter hohen Temperaturen der Sauerstoff entzogen wird. Mit einer reinen Optimierung der Produktionsmethode können die europäischen Klimaziele nicht erreicht werden, eine signifikante Reduktion der CO2-Emissionen ist nur auf Basis eines grundlegenden Technologiewandels möglich. Die europäische Stahlindustrie arbeitet seit Jahren an unterschiedlichen Szenarien zur Dekarbonisierung – von der direkten Vermeidung von CO2 im Produktionsprozess (Carbon Direct Avoidance CDA) bis zur chemischen Weiterverarbeitung des anfallenden CO2 (Carbon Capture and Usage CCU). Die voestalpine hat mit greentec steel einen klaren Stufenplan für eine grüne Stahlproduktion bis 2050. In einem ersten Zwischenschritt sollen durch einen teilweisen Ersatz der bestehenden Hochofenroute durch eine Hybrid-Elektrostahlroute ab 2027 die CO2-Emissionen um 30 Prozent reduziert werden. Langfristig strebt der Konzern eine CO2-neutrale Stahlproduktion an und setzt dabei auf eine CO2-neutrale Stahlerzeugung auf Basis grünen Wasserstoffs.

Verfügbarkeit

Die große Hürde auf dem Weg zur CO2-freien Stahlerzeugung ist die ausreichende Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbarer Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen sowie leistungsfähige Netze. „Nur, wenn diese Rahmenbedingungen gegeben sind, werden die zukünftigen Technologien auch tatsächlich wettbewerbsfähig betrieben werden können“, sagt IV OÖ-Vizepräsident und voestalpine CEO Herbert Eibensteiner. Eine weitere wichtige Rahmenbedingung ist die entsprechende Ausgestaltung des nationalen Transformationsfonds. „Bislang gibt es Österreich kein Förderinstrument, das für große Dekarbonisierungsprojekte hoch genug dotiert ist und lang genug läuft“, so Eibensteiner.

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