Vor 90 Jahren sind in der Ukraine zwischen drei und sieben Millionen Menschen einer mit Absicht herbeigeführten Hungersnot zum Opfer gefallen.
Offenbar haben weder Emmanuel Macron noch Olaf Scholz aus der Geschichte gelernt, vermutet Marko Mikhelson, der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses des estnischen Parlaments. Denn wie sonst könnten sie ein Versprechen Wladimir Putins ernst nehmen? Der stellvertretende litauische Ministerpräsident, Artis Pabriks, wirft westlichen Politikern in der Wirtschaftszeitung „Financial Times“ vor, ihren expliziten Bedarf an Selbstdemütigung mit einer totalen Abkehr von der politischen Realität zu kombinieren.
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Je nördlicher und östlicher ein Land liegt, je direkter es russischer Herrschaft ausgesetzt war, desto realistischer beurteilen seine Bürger die Lage nach der russischen Invasion der Ukraine. Anders als in Deutschland, Österreich, Frankreich und den anderen Ländern der westeuropäischen Komfortzone macht man sich in den baltischen Republiken, in Polen und in Skandinavien keine Illusionen über Putin und das russische Regime.