Streit

Wer bekommt im Ernstfall noch Gas?

Kein Gas und kein Öl aus Russland fordern die Klimaschützer von Fridays for Future. „Es gibt auch so etwas wie einen sozialen Frieden“, antwortet WKO-Chef Mahrer.
Kein Gas und kein Öl aus Russland fordern die Klimaschützer von Fridays for Future. „Es gibt auch so etwas wie einen sozialen Frieden“, antwortet WKO-Chef Mahrer. AFP via Getty Images
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Wirtschaftskammer-Chef Mahrer spricht von einem „wirtschaftlichen Armageddon“, falls russisches Gas ausbleibt. Fridays for Future fordern hingegen ein „volles Embargo“ gegen Russland.

Wien. Einen Tag nachdem sich die EU zu einem lückenhaften Boykott russischen Erdöls durchgerungen hat, herrscht auf fast allen Seiten Enttäuschung. Während Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer steigende Preise und wachsende Unsicherheit fürchtet, und einen „Energiemasterplan“ einfordert, kritisiert die Umweltschutzorganisation Fridays for Future (FFF) Österreichs Kanzler, Karl Nehammer, für dessen „Verständnis für ein peinlich schwaches Ölembargo“. „Wir fordern ein volles Embargo gegen russische Energie“, sagte FFF-Aktivisitin Klara König in Wien. Ein Gasembargo sei „machbar und angesichts der Krise moralisch richtig“, sagte auch Daniel Huppmann, Klima- und Energieforscher vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA).

Bei Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer hört sich das naturgemäß anders an. „Es gibt auch so etwas wie einen sozialen Frieden“, sagt er in Richtung FFF. Und dieser wäre vorbei, würden die Gaslieferungen aus Russland prompt gestoppt. Das käme einem „wirtschaftlichen Armageddon“ gleich, meint Mahrer. Wiederholt fordert er von Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) ein, die Wirtschaft und die Sozialpartner mit ins Boot zu holen und für mehr Planungssicherheit zu sorgen. Viele Unternehmer wollen einfach wissen, wie Erdgas im Falle eines Lieferstopps rationiert wird, welche Branchen wie behandelt werden und welche Alternativen zum russischen Gas es gibt.

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