Literatur

Tiroler Norbert Gstrein erhält den Thomas-Mann-Preis

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Gstrein veröffentlichte zuletzt den Roman „Der zweite Jakob“. Er wird von der Jury für seine „scharfsinnigen, schonungslose Beobachtungen unserer Gegenwart“ gelobt.

In vielen Romanen von Norbert Gstrein ist das komplexe Verhältnis zwischen Wirklichkeit und Fiktion von Bedeutung - mit dem Roman „Der zweite Jakob“ (er schickt darin einen unzuverlässigen Erzähler nach Texas) erklomm der Autor im vergangenen Jahr erzählerisch neue Höhen. Nun wurde Gstrein mit dem Thomas-Mann-Preis 2021 ausgezeichnet, er ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Jury begründete ihre Entscheidung so: Gstrein "ist einer der virtuosesten deutschsprachigen Erzähler der Gegenwart“. In seinem Werk erzählt er "von Außenseitern und Mitspielern, von Warlords und Flüchtlingen, von Menschen, die etwas zu verbergen haben, von kollektiven Störfällen und den allzu glatten Schuldzuweisungen, mit denen wir uns zu beruhigen suchen: scharfsinnige, schonungslose Beobachtungen unserer Gegenwart.“

Norbert Gstrein, 1961 in Tirol geboren, lebt in Hamburg. Er erhielt unter anderem den Alfred-Döblin-Preis, den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung, den Uwe-Johnson-Preis, den Österreichischen Buchpreis 2019, den Düsseldorfer Literaturpreis und nun den Thomas-Mann-Preis. Bei Hanser erschienen zuletzt "Die kommenden Jahre" (Roman, 2018), "Als ich jung war" (Roman, 2019) sowie der Roman "Der zweite Jakob" (2021), mit dem er für den Deutschen Buchpreis nominiert war. Der "Thomas Mann Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste" wird seit 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen.

(red.)

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