Mit Mraz, Rabl-Stadler und Thun-Hohenstein kommt Bewegung, vielleicht sogar Leidenschaft in den teuren Apparat der Kulturforen. Das Beste wäre dennoch eine radikale Lösung.
Dass ausgerechnet an dieser Stelle einmal etwas Erfreuliches über die österreichische Auslandskulturarbeit stehen würde – wer hätte das gedacht. Ein Zufall – hatte sich doch gerade die Tür des österreichischen Kulturforums in Belgrad hinter mir geschlossen, als die Meldung eintrudelte, Helga Rabl-Stadler werde in Zukunft als Kultur-Sonderberaterin im Außenministerium tätig sein. Sind doch gleich zwei österreichische Künstler derzeit in den an einer Hand abzählbaren Orten für zeitgenössische Kunst in Serbiens Hauptstadt vertreten: Erwin Wurm hat eine Riesenschau im Museum für Gegenwartskunst, seine größte bisher überhaupt, „Die Presse“ wird berichten. Das im Vergleich dazu winzige Gegenprogramm bestreitet Norbert Brunner, der gar nicht so wenige seiner Spiegelarbeiten im neuen Artist-Run-Off-Space „Funnel“ in einem charmanten, fast griechisch wirkenden Hinterhof am Hafen ausstellt.