Wintersport

Skispringen: Wien holt Bischofshofen ein

Stadtadler
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Nach den ersten beiden Stationen der Internationalen Kindervierschanzentournee liegen die Stadtadler aus Wien und der historische Klub aus dem Salzburger Pongau im Punkteranking gleichauf ganz vorne.

Ausgerechnet die Bundeshauptstadt hat im österreichischen Nachwuchs zum ehrwürdigsten Skisprungclub Österreichs aus Bischofshofen aufgeschlossen. Nach den ersten beiden Stationen der Internationalen Kindervierschanzentournee liegen die Stadtadler und der Klub im Salzburger Pongau gleichauf ganz vorne. Insgesamt holen die Kinder aus Wien vier Tagessiege, der achtjährige Hernalser Albin Hauser gewinnt sogar beide Tourneestationen in Bayern und ist damit voll auf Kurs, bei den Österreich-Springen im Herbst seinen Gesamtsieg vom Vorjahr zu wiederholen. Die Kindervierschanzentournee im Sommer ist für den jungen Skisprung-Nachwuchs das, was für die Weltcup-Adler die legendären Springen rund um Silvester sind.

„Ich bin einfach so gut ich kann gesprungen und hab’ gar nicht darüber nachgedacht, dass das die Kindervierschanzentournee ist“, sagt Albin Hauser nach seinem Doppelschlag in Bayern. In Reit im Winkl, der ersten Tourneestation, springt Albin zwei Mal 18 Meter und siegt in der Altersklasse der Achtjährigen mit jeweils mehr als einem Meter Vorsprung auf den Zweitplatzierten Josef Hörbiger vom WSV Wörgl. Knapper war es in Berchtesgaden, wo Albin und Josef nach dem ersten Durchgang mit jeweils 14 Metern noch genau gleich weit gesprungen sind. Im zweiten Durchgang setzt sich der junge Wiener aber wieder eineinhalb Meter ab und gewinnt mit einer Weite von 15,5 Metern souverän. In der Gesamtwertung ist Albin in seiner Altersklasse damit mit zwei Siegen zur Tourneehalbzeit klar in Führung.

Zwei Mal Tageshöchstweite

Auch bei den neunjährigen Burschen feiern die Stadtadler einen Tagessieg. Paul Kaman aus dem niederösterreichischen Himberg springt mit 19,0 Metern zwei Mal Tageshöchstweite auf der K18-Schanze. Im Altersklassen-Duell mit Felix Wimmer vom SC Bischofshofen hat in Berchtesgaden dann der Salzburger einen leichten Vorsprung. Im ersten Durchgang landen beide noch ex aequo bei 15,0 Metern, im zweiten Durchgang kommt Paul bei 14,5 Metern auf, Felix bei 15,5 Metern. „Es ist genau wie im Vorjahr. Da hab’ ich zuerst in Reit auch gewonnen, dann war Felix in Berchtesgaden vorne. Es soll ja spannend bleiben“, sagt Paul, der sich damit die Gesamtführung in seiner Altersklasse mit Felix Wimmer teilt.

Ganz vorne ist zur Tourneehalbzeit auch bei den Zehnjährigen ein Stadtadler. Nicola Tedesco aus Wien-Floridsdorf springt in Berchtesgaden zwei Mal auf 26,0 Meter und gewinnt damit die zweite Tourneestation klar. Am Tag zuvor in Reit im Winkl waren Alex Steinbacher vom WSV Wörgl und Martin Dirnberger vom SV Schwarzach noch vor Nicolas Sprüngen auf 24,0 und 26,0 Meter. „Das war mein allererster Tagessieg bei einer Kindervierschanzentournee. Von mir aus kanns gerne so weitergehen“, sagt der Zehnjährige nach zwei von vier Tourneespringen. Auch Malik Barrett aus Wien-Simmering hat bei den Zehnjährigen starke Sprünge gezeigt. In Berchtesgaden landet er mit 24,5 und 25,0 Metern auf Platz 3, am Tag davor in Reit im Winkl mit 24,0 und 22,5 Metern auf Platz 4.

Stadtadler

Auch in der ältesten Klasse der Kindervierschanzentournee, bei den Elfjährigen, geht ein vierter Platz in die Bundeshauptstadt: Nico Greilhuber aus Wien-Währing holt beim Auftaktspringen in Reit im Winkl Weiten von 25,5 und 25,0 Metern, in Berchtesgaden war es mit 24,0 und 25,0 Metern Platz 6. Der zweite Stadtadler in dieser Klasse, Fridolin Hauser aus Wien-Hernals, nimmt aus Berchtesgaden nach Sprüngen auf 25,0 und 24,0 Meter Platz 7 und aus Reit im Winkl mit den exakt gleichen Weiten Platz 8 mit heim.

Bei den Jüngsten, in der Klasse der Siebenjährigen, holt Noah Dastl aus Wien-Floridsdorf, zwei siebte Plätze. Er landet in Reit im Winkl zwei Mal bei 6,0 Metern und in Berchtesgaden mit verkürztem Anlau jeweils bei 3,0 Metern. Premiere bei der Tournee in Bayern hatten auch die neunjährige Floridsdorferin Laura Stiborek und die achtjährige Leopoldstädterin Livinia Freund. Laura landet mit 5,5 und 6,0 Metern auf Platz 8, in Berchtesgaden bringen ihre Weiten von 10,5 und 9,5 Metern ebenfalls Platz 8. Livinia wird in Reit mit zwei Sprüngen auf 5,5 Meter Zehnte, mit 8,5 und 10,5 Metern in Berchtesgaden Elfte.

Keine eigene Schanze in Wien

„Hut ab vor unseren Kindern. Mit ganz wenig Training auf Matten so kurz nach dem Winter haben sie wirklich tolle Sprünge gezeigt. Wir freuen uns sehr auf die beiden österreichischen Tourneestationen in Bischofshofen und Hinzenbach im Herbst“, sagt Bernhard Wadsak, der sportliche Leiter der Stadtadler. Mit knapp 160 Mitgliedern ist der Verein einer der größten Skisprungclubs Österreichs.

Nachdem weder Wien noch Niederösterreich oder das Burgenland eine eigene Nachwuchs-Schanze hat, müssen die Stadtadler jedes Wochenende mit dutzenden Kindern in die Steiermark, nach Oberösterreich, Salzburg oder Kärnten fahren. Dabei stellen die Stadtadler mit dem amtierenden Jugendstaatsmeister Louis Obersteiner oder der amtierenden Staatsmeisterin bei den Schülerinnen Sara Pokorny gleich eine Reihe von Nachwuchshoffnungen für den Österreichischen Skiverband (ÖSV).

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