Graz

Erstes Universitätsgebäude in Holzbauweise in der Steiermark

Geplantes Sport-Forschungszentrum in Graz (Visualisierung).
Geplantes Sport-Forschungszentrum in Graz (Visualisierung).Domenig Wallner
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Das neue Sport-Forschungszentrum der Universität Graz kann 2023 bezogen werden. Rund vier Millionen Euro werden investiert.

Das erste Universitätsgebäude in Holzbauweise in der
Steiermark entsteht am Grazer Rosenhain. Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) errichtet für die Uni Graz ein
Sport-Forschungszentrum. Tragekonstruktion und Fassade des
Niedrigenergiegebäudes bestehen zum größten Teil aus Holz. Im
kommenden Jahr soll das Gebäude bereits bezogen werden, hieß es am Dienstag bei der Feier zur Dachgleiche.

Errichtet wird das rund 1300 Quadratmeter große Gebäude am Areal
des Universitätssportzentrums in der Max-Mell-Allee in der Nähe des
Uni-Hauptgebäudes. "Bei dem verhältnismäßig kleinen, aber umso
anspruchsvolleren Universitätsgebäude handelt es sich um ein
Vorzeigeprojekt in Sachen Klimaschutz. Wir schöpfen das Potenzial an Holzbau, Photovoltaik und Dachbegrünung voll aus", betonte
Maximilian Pammer, Leiter des Unternehmensbereiches Universitäten
bei der BIG.

Neubau aus Holz

Der nachhaltige, zweigeschoßige Neubau aus Holz wird Trainings-
und Laborflächen beherbergen und wurde als Gebäude mit universitärer Nutzung geplant. Der Entwurf stammt vom Grazer Architekturbüro Domenig & Wallner ZT-GmbH. Ende des Jahres soll das neue Trainings- und Diagnostikzentrum nach nur einem Jahr Bauzeit fertig werden. Die Investitionskosten betragen rund vier Millionen Euro, davon stammen rund 140.000 Euro aus dem Waldfonds des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus.

Infos

Das Flachdach - rund 1200 Quadratmeter - wird für Photovoltaik-Paneele und Dachbegrünung genutzt. Die Anlage mit einer Nennleistung von rund 70 Kilowatt-Peak (kWp) könnte den
Stromverbrauch von 15 Vier-Personen-Haushalten abdecken. In den für den Bau zum Einsatz kommenden 365 Kubikmeter Holz seien mehr als 350 Tonnen CO2 gebunden, hielt die BIG fest.Österreichweit gibt es erst einige wenige universitär genutzte Gebäude, die zum Großteil aus Holz gebaut sind, wie vonseiten der BIG zu erfahren war: Die Universität für Bodenkultur (BOKU) hat drei
Holzgebäude: zwei in Wien am Campus Türkenschanze und eines an ihrem Forschungsstandort in Tulln. Drei weitere wurden für die Johannes Kepler Universität in Linz gebaut.

Österreich hat nicht nur vier Millionen Hektar Wald, es wächst auch jährlich mehr nach als verbraucht wird. Der Waldfonds hat ein
Volumen von 350 Millionen Euro, davon sollen in den nächsten Jahren 60 Millionen Euro in den Holzbau fließen. (APA/red.)

"Mit dem neuen Trainings- und Diagnostikzentrum werden wir ab
2023 unsere Kompetenz im Bereich der bewegungs- und
sportwissenschaftlichen Forschung am Standort Rosenhain deutlich
ausbauen. Darüber hinaus können wir durch die direkte Anbindung an das Universitätssportzentrum Grundlagenforschung mit Praxis
verbinden", betonte der geschäftsführende Rektor der Uni Graz, Peter Riedler.

Im Sportzentrum sind zwei Laborräume mit 100 bis 150 Quadratmeter Fläche und zwei Trainingsräume mit jeweils etwa 200 Quadratmeter geplant. Darin ist spezielle Infrastruktur untergebracht, die etwa für die Entwicklung von Therapieprogrammen essenziell ist. Ein Bereich wird der gezielten Erforschung des menschlichen Bewegungsapparates dienen. Die Anforderungen an den Neubau sind hoch: So müssen Schwingungen im Laborbereich ausgeschlossen werden können. Aus diesem Grund wurde die Bodenplatte und ein aussteifender Gebäudekern in Beton ausgeführt.

(APA)

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