Was ist beim Depp-Heard-Prozess nur passiert? Der „weiße mächtige Mann“ ist plötzlich Opfer, und nicht Täter! Auch das soll vorkommen – und vorkommen dürfen.
Die goldberingte Hand zur Siegesfaust erhoben: Mit diesem martialischen Foto Johnny Depps wurden in der Nacht auf Donnerstag viele Berichte über seinen gewonnenen Verleumdungsprozess gegen seine Ex-Frau bebildert. Dabei war Depp bei Urteilsverkündigung gar nicht anwesend, er weilte in England, und das einzige „Siegesfoto“ auf Instagram zeigt ihn blass unter Baseballkappe mit zugegeben feixenden Musikerfreunden. Das Faustfoto ist ein älteres aus dem Prozess, rund um den mit Stereotypen nur so gewütet wurde: Während Depp seine Fans im „Fluch der Karibik“-Look bei Laune hielt, inszenierte Amber Heard sich als Femme fragile – man dachte an Marlene Dietrich in „Zeugin der Anklage“.
8,35 Mio. Dollar muss sie jetzt nach Abzug einer teilweise erfolgreichen Gegenklage an Depp zahlen. Man würde hoffen, Depp spende das an ein Frauenhaus. Allein schon, um den Meineid zu konterkarieren, bei dem Heard „erwischt“ wurde, als sie behauptete, die sieben Mio. Dollar Scheidungsabfindung Depps teilweise einem Kinderkrankenhaus gespendet zu haben.