Westjordanland

Jugendlicher bei Zusammenstößen mit israelischer Armee erschossen

Das Gesundheitsministerium in Ramallah spricht vom vierten Toten binnen zwei Tagen.

Bei Zusammenstößen im von Israel besetzten Westjordanland ist am Donnerstag ein Jugendlicher getötet worden. Der 17-Jährige sei von israelischen Soldaten nahe dem Ort al-Madija von israelischen Soldaten erschossen worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Nach Angaben des israelischen Militärs hatten die Soldaten das Feuer eröffnet, als sie aus einer Gruppe heraus mit Brandsätzen attackiert wurden.

Nach palästinensischen Angaben handelte es sich um den vierten getöteten Palästinenser innerhalb von zwei Tagen. Ebenfalls am Donnerstag wurde dem palästinensischen Gesundheitsministerium zufolge ein 29-Jähriger bei einem Einsatz der israelischen Armee im Flüchtlingslager Dheisheh in der Nähe von Bethlehem getötet. Die israelische Armee erklärte zu diesem Vorfall, die Soldaten hätten in dem Flüchtlingslager einen Palästinenser festnehmen wollen, den sie "terroristischer Taten" verdächtigten. Dabei seien sie mit Sprengsätzen und Zementblöcken beworfen worden und hätten daher mit scharfer Munition geschossen.

Israelische Streitkräfte verstärkten Einsätze

Nach einer Reihe tödlicher Angriffe in Israel haben israelische Streitkräfte ihre Einsätze im Westjordanland in den vergangenen Monaten verstärkt, fast täglich fahnden sie dort nach Verdächtigen.

Bereits am Mittwoch war eine Palästinenserin erschossen worden, nachdem sie sich israelischen Soldaten mit einem Messer genähert hatte. In der Nacht zum Donnerstag zerstörten israelische Streitkräfte im Dorf Yabad in der Nähe von Jenin das Haus eines Mannes, der im März in einem Vorort von Tel Aviv einen Anschlag mit fünf Toten verübt haben soll. Dabei wurden nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa sechs Palästinenser verletzt, von denen einer im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag.

Seit Ende März sind bei anti-israelischen Angriffen durch Palästinenser und arabische Israelis 19 israelische Zivilisten getötet worden. Die israelischen Sicherheitskräfte reagierten mit Einsätzen in Israel und im von Israel besetzten Westjordanland - vor allem in der Gegend um Jenin, einer Hochburg bewaffneter Palästinensergruppen.

Im Westjordanland wurden 39 Palästinenser getötet, darunter mutmaßliche militante Kämpfer, aber auch Zivilisten sowie die Reporterin Shireen Abu Akleh, die über eine Razzia in Jenin berichtet hatte.

(APA)

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