Landeshauptleute

Jetzt wird Platter der Doyen auf allen Linien

Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP)
Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP)APA/ERWIN SCHERIAU
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Bisher war Hermann Schützenhöfer mit 70 der älteste Landeshauptmann. Von der längsten Amtszeit als solcher blieb er aber weit entfernt.

Mit dem Rücktritt des steirischen Landeshauptmannes ist künftig der Tiroler Günther Platter (ÖVP) auf allen Linien Doyen in der Landeshauptleutekonferenz: Er ist nicht nur nach Amtszeit (beinahe 14 Jahre), sondern auch nach Lebensjahren (in Kürze 68) der älteste unter den Landeschefs. Bisher war Hermann Schützenhöfer (ÖVP) mit 70 der älteste, war aber nicht nur deutlich kürzer im Amt als Platter, sondern auch als Markus Wallner (ÖVP), Peter Kaiser (SPÖ) und Wilfried Haslauer (ÖVP).

Zweit-ältester nach Amtsdauer ist bereits der Vorarlberger Markus Wallner (ÖVP) - obwohl er mit 54 Jahren der nach dem Burgenländer Hans-Peter Doskozil (51/SPÖ) zweit-jüngste in der Landeshauptleute-Riege ist. Die Rolle des "Benjamin" wird Doskozil allerdings jetzt los: Der künftige steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) ist nämlich auch ein Jahr jünger als er. Er wurde am 15. März 51 - während Doskozil am 21. Juni 52 wird.

Fünf von neun noch keine 60 Jahre alt

Mit Schützenhöfers Rückzug ist wieder die Mehrheit - nämlich fünf - der neun Landeschefs noch keine 60. Dazu gehören neben Drexler und Doskozil der Vorarlberger Wallner (54), der Oberösterreicher Thomas Stelzer (55), die Niederösterreicherin Johanna Mikl-Leitner (58) und der Wiener Michael Ludwig (57).

Auch das Durchschnittsalter der Landeshauptleute (bisher fast 61) fällt wieder unter 60 Jahre, genau 58,5 Jahre, wie es auch beim bisher letzten LH-Wechsel 2019 der Fall war. Damals hatte im Burgenland Hans Niessl an Doskozil übergeben - als letzter von vier "Dinosauriern".

Schon vor Niessl hatte 2017 Josef Pühringer für Thomas Stelzer (ÖVP) Platz gemacht, Erwin Pröll übergab zur gleichen Zeit an die - immer noch - einzige Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und in Wien löste Michael Ludwig Michael Häupl (beide SPÖ) ab. Pröll hatte es auf 24,5 Jahre als NÖ-Landeshauptmann gebracht, Häupl ging nach rund 23,5 Jahren als Wiener Bürgermeister und Landeshauptmann, Pühringer war etwas mehr als 22 Jahre oberösterreichischer Landeschef, Niessl führte das Burgenland 18 Jahre und zwei Monate.

Acht von 69 schafften 20er Marke

Vom 20er-Jubiläum sind in der aktuellen Landeshauptleute-Riege alle weit entfernt: Der dienstälteste Platter ist im Juli "erst" 14 Jahre im Amt, Wallner aktuell zehneinhalb, Peter Kaiser (SPÖ/Kärnten) etwas über neun, Wilfried Haslauer (ÖVP/Salzburg) etwas unter neun Jahre.

Die 20 Jahres-Marke nahmen insgesamt nicht viele Landeshauptleute: Nur acht der 69 (ohne "provisorische" zu Beginn) Landeshauptleute der Zweiten Republik blieben so lange im Amt. Auch von Pröll - er hält Platz 2 - nicht eingestellt wurde der Rekord der Zweiten Republik: Den hält nach wie vor der Oberösterreicher Heinrich Gleissner (ÖVP) mit 25,5 Jahren von 1945 bis 1971. Häupl verpasste mit seinen 23,6 Jahren das Stockerl knapp: Er war (mit 8.599 Tagen) um 34 Tage kürzer im Amt als der Tiroler ÖVP-Landeschef Eduard Wallnöfer.

(APA)

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