Ukraine-Krieg könnte global 1,4 Milliarden Menschen betreffen

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UNO-Krisenkoordinator fordert Öffnung der Handelsrouten über das Schwarze Meer

Der Krieg in der Ukraine könnte laut Vereinten Nationen massive globale Auswirkungen haben. Etwa 1,4 Milliarden Menschen könnten von Nahrungsmittelknappheit betroffen sein, wenn Exporte von Getreide aus der Ukraine und Dünger aus Russland weiter ausblieben, sagte Amin Awad, UNO-Krisenkoordinator für die Ukraine, am Freitag. Es sei deshalb unbedingt notwendig, dass die Handelsrouten über das Schwarze Meer nicht länger blockiert bleiben.

"Wenn die Öffnung der Häfen scheitert, wird das Hunger, Destabilisierung und Massenmigration auf der ganzen Welt zur Folge haben", sagte Awad, der aus Kiew zu einer Online-Pressekonferenz der Vereinten Nationen zugeschaltet war. Die UNO bemühe sich darum, die "verheerenden Auswirkungen" des Krieges auf die Lebensmittelsicherheit zu begrenzen, indem sie sich um ein Ende der Blockade des wichtigen Getreide- und des Rohstoffhandels bemühe.

Der UNO-Vertreter ist sich nach 100 Tagen Krieg sicher: "Dieser Krieg hat und wird keinen Gewinner haben". "Stattdessen haben wir 100 Tage lang gesehen, was verloren ist: Leben, Häuser, Arbeitsplätze und Perspektiven." Der Krieg habe eine "inakzeptable Opferzahl" und "praktisch alle Aspekte zivilen Lebens verschlungen", erklärte Awad, der auch stellvertretender UNO-Generalsekretär ist. "In etwas mehr als drei Monaten waren fast 14 Millionen Ukrainer gezwungen, aus ihren Häusern zu fliehen, die Mehrheit Frauen und Kinder."

Der starke Rückgang der Getreideexporte aus der Ukraine hat zu drastischen Preissteigerungen geführt. Dadurch verschärft sich in manchen schon unter Konflikten und dem Klimawandel leidenden Regionen der Welt die Lage zusätzlich, was wiederum die Angst vor sozialen Unruhen befeuert. "Wir brauchen Frieden. Der Krieg muss jetzt enden", hieß es in der Erklärung der Vereinten Nationen.

(APA)

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