Markante Risse durch sambische Landschaften oder brechendes Schelfeis in der Antarktis geben – ästhetisch gesehen – viel her. Der Komplexität der Klimakrise werden solche Bilder nicht gerecht.
Es ist das tägliche Brot in Redaktionen. Jede Story braucht eine Bebilderung. Und zwar schnell. In der Hektik des Arbeitsalltages greift man gern zu Altbewährtem. Im Fall der Berichterstattung über den Klimawandel hat sich in den Medien Ende der 1990er-Jahren eine bestimmte Ikonografie und Ästhetik durchgesetzt: Man zeigt die plakativsten Auswirkungen der Krise. Seither schmücken viele Artikel Bilder von ausgetrockneten, rissigen Böden und abgemagertem Weidevieh, von brennenden oder gerodeten Wäldern und von schmelzenden Gletschern.
Ach ja, nicht zu vergessen: die unzähligen Fotos von Eisbären (siehe Interview). Gemeinsam ist diesen Visualisierungen des Klimawandels, dass sie auf etwas verweisen, was weit weg von der eigenen Lebensrealität ist.