Konzert

Raf Camora in der Stadthalle: „Weil Wien-Fünfhaus ist Madrid“

Sang vor Fans, alle so gestylt wie er, und seiner Familie samt italienischer Oma: Raf Camora.
Sang vor Fans, alle so gestylt wie er, und seiner Familie samt italienischer Oma: Raf Camora.(c) Franck,Patrick / Action Press / picturedesk.com (Franck,Patrick)
  • Drucken

Der österreichische Rapper zelebrierte sein neues Opus „Zukunft“. Aus seinem Rückzug wurde nichts.

Jede Rapperkarriere ist eine Art Entwicklungsroman. Vor allem für die Illiteraten unter den Sprechsängern. Akademiker gibt es in diesem Musiksegment ja kaum, sieht man von Herrn Magister Moneyboy ab. Ausgangspunkt ist das Ghetto oder der Plattenbau. Dann geht's auf große Reise Richtung Luxuswelten und Prominenz. Und manchmal geht es auch gleich wieder zurück ins Gefängnis. Wenn sich der närrische US-Rapper Lil Wayne nicht der Sympathie von Donald Trump versichern könnte, säße er gerade für mehrere Jahre ein. Die Gewalt, mit der viele Rapper aufgewachsen sind, schleicht sich zuweilen später wieder ein.

Bei Raf Camora, der mit Klarnamen Raphael Ragucci heißt, ist das eher nicht der Fall. Er zeigte sich wohl mal mit einer Kalaschnikow, aber das war nur Posing. Während sein einst bester Freund lebenslang im Gefängnis sitzt, hat es der in prekären Umständen in Wien-Fünfhaus aufgewachsene Rapper geschafft, all seinen Furor und Frust auf die symbolische Ebene zu heben. Und damit Riesenkarriere zu machen. Zunächst in Hamburg und Berlin, dann im gesamten deutschen Sprachraum.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.