Seit wenigen Wochen reisen mehr Flüchtlinge in ihr umkämpftes Heimatland retour, als sich neu auf den Weg in EU-Länder machen. Mittlerweile kehrten 2,3 Millionen wieder zurück.
Wien. Die größte Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg hat ihren Zenit vorerst erreicht. Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar sind laut Angaben des UNO-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR bereits mehr als 6,5 Millionen Menschen ins Ausland geflüchtet, die meisten davon in unmittelbare Nachbarländer wie Polen, Ungarn, Rumänien, die Slowakei und Moldau. Doch mit Fortdauern des Kriegs kehrt sich der Trend langsam um: Seit einigen Wochen reisen mehr Menschen in die Ukraine zurück, als das Land verlassen.
Ein Großteil der in die EU Geflüchteten – etwa drei Millionen Menschen – registrierte sich lediglich für den temporären Schutzstatus. Dieser umfasst unter anderem den Zugang zu Sozialleistungen, eine Arbeitserlaubnis und für Kinder die Möglichkeit, Schule oder Kindergarten zu besuchen. Der Schutz gilt zunächst für ein Jahr und kann um zwei weitere Jahre verlängert werden. Die meisten Ukrainer wollen aber ohnehin so bald wie möglich zurück in ihr Heimatland: Allein in der letzten Maiwoche haben nach Angaben der Grenzschutzagentur Frontex 260.000 Menschen die EU Richtung Ukraine verlassen.