Gastkommentar

Das verdrängte Vermächtnis Andrej Sacharows

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Der Miterfinder der sowjetischen Wasserstoffbombe warnte in seinem späteren Leben wie kein anderer vor den Gefahren eines Atomkriegs. Doch im heutigen Russland will die Führung von solchen Warnungen nichts wissen.

Diesen Monat wäre Andrej Sacharow, der sowjetische Atomphysiker, spätere Atomwaffengegner und Friedensnobelpreisträger, 101 Jahre alt geworden. Wie der milliardenschwere russische Industrielle Oleg Deripaska kürzlich bemerkte, hatte Sacharow „wie kein anderer die realen Folgen eines Krieges mit Atomwaffen und die Sinnlosigkeit des Wettrüstens erkannt. Gemäß seinen Grundsätzen warb er immer für eine Sache: den Frieden.“

Die Autorin

Nina L. Chruschtschowa (*1964) ist die Enkelin des früheren Sowjetführers Nikita Chruschtschow. Derzeit ist sie Professorin an der New School. Zuletzt erschien mit Jeffrey Tayler „In Putin's Footsteps: Searching for the Soul of an Empire across Russia's Eleven Time Zones“ (2019).

Seit die russischen Streitkräfte die Ukraine mit ihrer „militärischen Spezialoperation“ verwüsten, ist Friede in Russland zu einem gefährlichen Wort geworden. Der Ruf nach Frieden hat bereits Tausende ins Gefängnis gebracht. Ein Mann wurde allein dafür verhaftet, dass er auf dem Roten Platz in Moskau ein Exemplar von Leo Tolstois „Krieg und Frieden“ dabeihatte. Also Hut ab vor Deripaska und seinem mutigen Appell.

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