Silvio Molin Pradel betreibt den Eissalon am Schwedenplatz.
Manifattura del Gelato

Das italienische Eis aus der Seestadt

Seit 1886 produziert die Familie Molin Pradel Eis – seit 1932 wird es am Schwedenplatz verkauft. Silvio Molin Pradel hat Teile der Produktion in seine Manifattura del Gelato verlegt.

Man möchte meinen, Temperaturen um die 30 Grad freuen Eismacher besonders. Dann brummt das Geschäft in den Eissalons, und die Stanitzel gehen weg wie die warmen Semmeln. Dem ist aber nicht so.

„Das perfekte Wetter für uns ist wie im Frühling: 25 Grad und leicht bewölkt. Ist es zu warm, gehen die Leute baden. Am liebsten hätte ich einen Vertrag mit dem lieben Gott, dass es im März, April und Mai durchgehend 25 Grad hat“, sagt Silvio Molin Pradel. Er betreibt den in Wien bekannten und beliebten Eissalon am Schwedenplatz.

Familie Molin Pradel produziert seit 1886 Eis in Wien, seit 1932 am Schwedenplatz (siehe unten). „Die Leute waren früher schlau, sie haben die Eissalons einfach nach den Plätzen benannt, wie ,am Schwedenplatz‘ oder Tuchlauben. Da muss niemand erklären, wo das ist“, sagt er. Das Eis für den Eissalon am Schwedenplatz wird immer noch vor Ort produziert. Da im Laufe der Jahre aber neue Produkte dazugekommen sind, die auch über den Lebensmitteleinzelhandel verkauft werden, wurde es dort bald zu klein.

Seit 2019 wird auch in der neuen Manifattura del Gelato in der Seestadt Aspern produziert, einem Holzbau, bei dem ökologische Aspekte berücksichtigt wurden. Dass Molin Pradel auf Geothermie und Solarzellen gesetzt hat, war Vorgabe der Stadt Wien. Heute ist er angesichts der Energiepreise froh darüber.

Er hätte den Standort eher als Ort für Produktentwicklungen und Kundenkontakte (für Großkunden aus der Gastronomie) gesehen, an dem er seine Produkte präsentieren kann. „Die Stadt Wien wollte aber, dass ich auch einen Eissalon hier eröffne. Meine Frau hat zwar geschimpft, aber jetzt haben wir eben noch einen Eissalon.“

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