Walk of Häme

Entlastung hätten alle gern

Oder: Warum wir im Zug stauen und was Schützenhöfer mit der Queen eint.

Zu Pfingsten ist also endlich wieder alles, wie es immer war. Überall Staus auf den Wegen ins verlängerte Wochenende. Neu ist, am meisten fürchtet man nun den Stau in den Zügen. Sind die Gänge zu voll, muss man nämlich aussteigen. Vielleicht ist es ja dort, wo man da zufällig landet, auch ganz schön. Die Bahn hat übrigens mit ungewohnten Imageproblemen zu kämpfen: Neben den Kapazitätsproblemen samt unfreiwilligen Fahrtunterbrechungen, den im Vergleich zu Flügen stets aufs Neue überraschend hohen Preisen, häufen sich nun auch noch die Zugsunglücke in Europa auf unheimliche Weise. Kommt nach der Flugscham nun die Bahnangst?

Das Wort der Stunde ist Entlastung. Die Politik sucht hektisch Wege, um die Inflation eindämmen zu können, und wirft dabei hehre Grundsätze über Bord: Wirtschaftsparteien trauen den Preisen als Rückmeldung des Marktes mit den daraus resultierenden Steuerungseffekten nicht mehr, die Grünen verschieben die so hart erkämpfte CO2-Bepreisung. Auf drei Monate auf oder ab kommt es nun offenbar auch nicht mehr an. Und der Beginn der nächsten Heizsaison ist dann sicherlich der perfekte Zeitpunkt für die geplante Umstellung des Steuersystems in Richtung Nachhaltigkeit.

Auch der ehemalige Chef der teilstaatlichen Öl-Company sehnt sich nach Entlastung, die ihm aber nun von seinem ehemaligen Arbeitgeber verwehrt wird, nicht nur von den aufsässigen Kleinanlegern. Auch mit dem schönen Satz, dass nicht schöngeredet werden könne, was nicht schön zu reden ist. Auch das ist neu.

Die Queen, und mit ihr ganz Großbritannien, feierte diese Woche ja bekanntlich das 70. Thronjubiläum. Elisabeth II. bestieg am 6. Februar 1952 den Thron der britischen Monarchie. 23 Tage danach, übrigens an einem Schalttag, kam Hermann Schützenhöfer zur Welt. Der steirische Landeshauptmann übergab am Freitag allerdings aus Altersgründen (ganz ohne Chat- oder Inseratentroubles) nach einem Zehntel der Amtszeit der Queen an seinen Nachfolger, Christopher Drechsler. In Österreich ist Günther Platter quasi die Queen. Der Tiroler Landeshauptmann, Jahrgang 1954, war bereits Anfang 2000 Verteidigungsminister unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und bewirbt sich demnächst um eine weitere fünfjährige Amtszeit.

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