Der Regenbogen zieht sich durchs Werk von Ugo Rondinone, zurzeit im dänischen Arken Museum of Modern Art ausgestellt.
Symbol

Eine kleine kulturelle Regenbogenparade

Im Pride Month Juni sieht man ihn überall, den Regenbogen. Wie die Farben vom Himmel auf die Flagge kamen – und wie mit diesem Symbol der Vielfalt und Sehnsucht in Kunst, Pop, Literatur und Co. umgegangen wird.

Sie flattert vor dem Rathaus und über Straßenbahnen, selbst eine Fast-Fashion-Kette schmückt ihr Geschäftslogo in der Wiener Mariahilfer Straße gerade mit den Farben der Regenbogenflagge. Jetzt im Juni, dem Pride Month, wird nicht zuletzt durch die allgegenwärtige Beflaggung die Sichtbarkeit der queeren Community gestärkt und ein stolzes Zeichen für sexuelle Vielfalt gesetzt. Der Höhepunkt: die Wiener Regenbogenparade am 11. Juni, die heuer wieder in voller bunter Pracht und Größe stattfinden soll. Da werden sie nicht zu übersehen sein, die sechs bunten Streifen: rot, orange, gelb, grün, blau, lila.

„Erfunden“ hat diese Flagge der US-Künstler und Aktivist der Lesben- und Schwulenbewegung, Gilbert Baker. Der Ex-Soldat, der später auch noch andere (politische) Flaggen designen sollte, fertigte 1978 im Vorfeld der San Francisco Pride gemeinsam mit 30 Helfern die ersten handgefärbten und -genähten Prototypen an, die damals noch acht Farben hatten, alle mit einer ausgewiesenen Symbolik. Der pinke Streifen (für Sex) und der türkise Streifen (für Kunst) wurden später aus praktischen Gründen eingespart, etwa um die Massenproduktion zu erleichtern: Pinker Stoff war teuer.

Der LGBT-Community, die zuvor ein pinkes Dreieck als Erkennungszeichen hatte – ursprünglich eine Markierung der Nazis –, gab Baker damit eine Flagge, die mit ihren Streifen bewusst an die US-Flagge erinnern sollte. Auch diese wird schließlich stolz und gern geschwenkt. Als Drag Queen firmierte Baker passenderweise unter dem Namen Busty Ross: angelehnt an Betsy Ross, die der Legende nach die erste US-Flagge genäht haben soll.

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