Er war ein Vermittler ferner Welten: Adieu, Frank Hoffmann!

Bruckberger
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Der Schauspieler mit der markanten Stimme und Moderator der legedären Kinosendung „Trailer“ wurde 83 Jahre alt.

Im Ton war er, verglichen mit Walter Richard Langer, dem hiesigen Jazzmoderator Nummer eins, entschieden verbindlicher. Frank Hoffmann, 1938 in der Nähe von Dresden geboren und nun 83-jährig verstorben, gestaltete eine Vielzahl von hörenswerten Ausgaben des Ö1-Jazzformats „Round Midnight“. In der tiefen Leidenschaft fürs Genre waren die beiden einander allerdings ebenbürtig. Für jemanden, der im Nachkriegsdeutschland aufwuchs, waren amerikanische Künste wie der Jazz und das Kino Felder, um viel Sehnsucht zu projizieren.

Der gelernte Schauspieler Hoffmann war kein Fan des Free Jazz, er liebte jene Formen, denen Harmonien zugrunde liegen. Der moderate Ton war ihm auch beim Schauspiel wichtig. Mit den Jahren lud sich seine Stimme mit viel Charisma auf. So sehr, dass er erkannt wurde, ohne gesehen werden zu müssen. Nach einem Schauspielstudium an der Otto-Falckenberg-Schule in München vazierte er durch die Theater von Heidelberg, Chur, Basel, Graz, Köln und Dortmund. Auch am Residenztheater in München spielte er. Burgtheaterdirektor Ernst Haeussermann engagierte ihn 1967 nach Wien. Als Theaterschauspieler agierte er ähnlich einem Jazzmusiker: „Da bin ich als Jongleur einer Textmasse auf der Suche nach dem Flow. Mein Ziel ist es, auf einen gemeinsamen Atemstandard mit dem Publikum kommen, um schließlich zu einem Punkt zu kommen, wo man nichts mehr falsch machen kann.“

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